Main Menu

Studienfahrt Brüssel 2022

Jahresthema: Zeiten des Wandels – Europas Rolle in der Welt

Vom Freitag, 13. Mai 2022, bis Dienstag, 17. Mai 2022, besuchte die Projektgruppe des Schülerkolleg International die belgische (und europäische) Hauptstadt Brüssel. Dank der großzügigen Unterstützung des DAAD konnte das Projektteam des Studierendenforums (SF) im Tönissteiner Kreis 25 Schüler:innen ermöglichen, gemeinsam nach Brüssel zu reisen, sich mit dem Jahresthema „Zeiten des Wandels – Europas Rolle in der Welt“ im Gespräch mit verschiedenen Referent:innen auseinanderzusetzen und mehr über studienbezogene Auslandsmobilität zu erfahren. Dazu wurden den Schüler:innen verschiedene Formate angeboten, darunter Stadtführungen, Museumsbesuche und Gespräche mit Vertreter:innen aus verschiedensten europäischen Institutionen.

Ziele der Reise

Ziel der Reise war es dabei einerseits, den Schüler:innen den (internationalen und europäischen) Politikbereich näher zu bringen und andererseits, den Teilnehmer:innen Möglichkeiten aufzuzeigen, im Ausland zu studieren, zu arbeiten und zu leben. So wurde in den Gesprächen nicht nur inhaltlich diskutiert – mehr über den Lebensweg, das Studium im Ausland und die Auslandsmobilität der Referent:innen zu erfahren, war ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltungen.

Zielgruppe des Projektes sind dabei vor allem Schüler:innen der Oberstufe, welche somit kurz vor ihrem Studium stehen und besonders (aufgrund ihres sozialen Hintergrundes) von der angebotenen Förderung profitieren können. Auf ihrer Reise wurden die Schüler:innen durch ein ehrenamtliches Team aus Studierenden des SFs begleitet, das auch neben den Programmpunkten den Schüler:innen für Fragen zu ihren Zukunftsplänen zur Seite standen. 

Freitag

Die Bildungsreise begann am Freitag mit einem Besuch des Bunds deutscher Industrieller (BDI). Im Fokus dieses Austausches stand die Arbeit des BDI in Brüssel und seine Perspektive auf Europas Rolle in der Welt. Der Referent zeigte im Gespräch auch auf, wie sein Karriereweg verlaufen ist und beantwortete zahlreiche Fragen der Schüler:innen. Am ersten Abend der Reise wurde ein Schwerpunkt auf das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch zwischen den Schüler:innen und dem Betreuer:innen-Team gelegt. 

Samstag

Nach einer kurzweiligen Stadtführung durch Brüssel am Samstagvormittag besuchte die Gruppe das Parlamentarium. Das Parlamentarium stellt in interaktiver Form die Geschichte der europäischen Integration und die Arbeit des europäischen Parlaments dar und ermöglichte der Gruppe (aufbauend auf die thematische Zoom-Reihe im Vorhinein der Reise), Einblicke in die praktische Arbeit der europäischen Institutionen. Die anschließende frei gestaltbare Zeit nutzten die Schüler:innen nach Interesse für die weitere Erkundung des Parlamentariums und der Stadt Brüssel. Um die europäische Gemeinschaft auch kulturell gemeinsam zu erleben, nahm der Abend einen sanften Ausklang beim gemeinsamen Verfolgen des Eurovision Song Contest. 

Sonntag

Der Sonntagvormittag startete mit einer ersten gemeinsamen Reflexion über die Reise, wobei besonders die selbstkritischen, sympathischen Referierenden und die Möglichkeit für Austausch und Gespräche untereinander im Fokus der Diskussion standen. Den inhaltlichen Start des Tages bildete ein Vortrag zu Stipendienmöglichkeiten, wobei auch explizit auf die Möglichkeit eingegangen wurde, für studienbezogene Auslandsaufenthalte gefördert zu werden. Darauf folgte ein Austausch einem Mitarbeiter der europäischen Kommission und Mitglied des Tönissteiner Kreises, der sehr nahbar seinen Werdegang zu dieser internationalen Politik und die Arbeit für eine europäische Institution beschrieb. Nach einer Walking Tour beim europäischen Parlament, bei der die Schüler:innen mehr über die Vergangenheit des europäischen Parlaments und die prägenden Persönlichkeiten der europäischen Geschichte erfuhren, nahm die Gruppe gemeinschaftlich an einer Erkundung des Hauses der europäischen Geschichte teil, bei dem die Gruppe in Kleingruppen das Museum durchliefen und bestimmte Aufgaben bearbeiteten, deren Lösungen dann in der großen Gruppe diskutiert wurden. 

Montag

Der Montag der Reise war durch ein besonders volles Programm geprägt, da dies der einzige Werktag war, bei dem es möglich war, die Institutionen zu besuchen und vor Ort mit Vertreter:innen zu diskutieren.

Der Tag startete in der Jugendherberge mit einem Gespräch mit einem Vertreter der FAZ-Vertretung in Brüssel. Dieser besonders für journalistisch interessierte Schüler:innen prägende Vortrag beschäftigte sich damit, wie die journalistische Arbeit funktioniert, wie die europäische Medienlandschaft gestaltet ist und welche Wege es in den journalistischen Beruf gibt.

Danach durften wir zwei Vertreterinnen der GIZ-Repräsentanz in Brüssel begrüßen, die uns erklärten, wie Deutschland Entwicklungszusammenarbeit betreibt und wie die europäischen Mitgliedsstaaten sich diesbezüglich koordinieren. Hier war es ebenso besonders interessant für die Schüler:innen von der relativ jungen Referentin zu erfahren, wie sie ein Gap Year in Armenien im Rahmen des „weltwärts“-Programms verbracht, in den Niederlanden studiert, und ein Praktikum bei der GIZ in Brüssel absolviert hat.

Nach diesen beiden Vorträgen war es der Gruppe möglich, sich das europäische Parlament anzuschauen und in den Austausch mit einer Politikerin der EVP-Fraktion zu treten, die nicht nur eindrücklich von ihrer Arbeit als Vertreterin ihres Berliner Wahlkreises berichtete, sondern auch zivilgesellschaftliches Engagement innerhalb der EU beleuchtete und ihre persönlichen Erfahrungen in Hinblick auf die vielen beruflichen Reisen teilte.

Im Anschluss konnte die Gruppe durch zwei Vorträge mehr über die Arbeit der europäischen Kommission lernen. Der Referent, der vor seiner Pension ebenfalls für die Kommission tätig war, erörterte sein Konzept des „Omni-Lateralismus“, und ermutigte die Schüler:innen besonders, sich auch studienbezogene Auslandsaufenthalte in weit entfernten Staaten wie den USA und Japan zuzutrauen. 

Dienstag

Die Reise endete am Dienstag mit einem Vortrag der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel. Der Referent der Brüsseler Repräsentanz erklärte der Gruppe nicht nur die Rolle von Stiftungen im europäischen Kontext, sondern ermöglichte auch den Ausblick auf weitere Förderungsmöglichkeiten für studienbezogene Auslandsaufenthalte. Auch er berichtete von seinen vielseitigen eigenen Auslandserfahrungen. 

Resümee

Aus den Rückmeldungen der Schüler:innen ergibt sich, dass die Teilnehmenden nicht nur viel neues Wissen über die Arbeitsweise der EU mitgenommen haben, sondern ebenfalls durch die Reise ermutigt wurden, sich mit der internationalen Szene und möglichen Aufenthalten nach der Schule oder im Rahmen des Studiums auseinanderzusetzen. 

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim DAAD bedanken, ohne dessen Förderung eine solche bereichernde Reise nicht möglich gewesen wäre. Besonders uns Betreuer:innen ist bewusst geworden, welchen Mehrwert die Schüler:innen aus der Reise und den gesammelten Erfahrungen mitnehmen. Dieses prägende Seminar möchten wir auch gerne weiteren SKI-Jahrgängen ermöglichen!