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Berlin Seminar 2018

Auftaktseminar Berlin: 7-11. November 2018

“Ihr sollt am Sonntag glücklich, zufrieden und müde abreisen” – so definierten die Teamer am Mittwochabend das Ziel des Auftaktseminars in Berlin. Nach vier anstrengenden und ereignisreichen Seminartagen zeigte sich dann, dass auch die SchülerInnen des diesjährigen Jahrgangs alle Erwartungen zu übertreffen wissen. Schon bei der Abreise war klar: Die Vorfreude auf Brüssel ist groß. So groß, dass die SchülerInnen es sich nicht nehmen ließen ein eigenes Zusammenkommen der Gruppe bereits im Dezember zu planen.

Dank der finanziellen Unterstützung des DAAD gibt es auch dieses Jahr einen SKI Jahrgang aus 25 höchst motivierten GymnasiastInnen.
“#digitalfuture – Digitalisierung. Macht. Gesellschaft” lautet das Jahresthema des Jahrgangs. Die SchülerInnen schrieben in ihren Bewerbungen herausragende Essays zu der Frage “Wie sieht die digitalisierte Welt in 25 Jahren aus” und legten dabei den Fokus auf die Themen Bildung, Datenschutz/Überwachung und medizinische Forschung. Das neue Organisationsteam aus erfahrenen und neuen SF-Mitgliedern nahm sich vor die Schwerpunkte der SchülerInnen auch im Programm zu berücksichtigen, damit die SchülerInnen dieses komplexe Thema aus möglichst vielen Perspektiven beleuchten konnten.

Als erster offizieller Termin des Berlin-Seminars, führte es die Gruppe am Donnerstagmorgen zum Auswärtigen Amt. Dort wurden die SchülerInnen von Dr. Hinrich Thölken (Sonderbeauftragter für internationale Digitalisierungspolitik) empfangen. Dieser stellte in knappen Worten seinen Werdegang und aktuellen Tätigkeitsbereich dar und ließ den SchülerInnen damit genug Zeit ihre zahlreichen Fragen zu stellen. Im Anschluss lud das Gespräch mit dem Tönissteiner Marcus Bleinroth (Referatsleiter OR10 – Rüstungskontrolle) dazu ein, den Traumberuf “DiplomatIn” näher kennenzulernen.Von dort führte es die Gruppe zum Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wo die KollegiatInnen mit Julia Jauer (Referentin im Referat Grundsatzfragen der Arbeitspolitik) die Digitalisierung der Arbeitswelt erörtern konnten. Unseren neugierigen und kritischen SchülerInnen entging es dabei nicht, dass die Arbeitspolitik in vielen Bereichen zu langsam agiert.

Den Donnerstagnachmittag verbrachte die Gruppe beim APX Accelarator von Axel Springer und Porsche. Neben der Begleitung von Startups im digitalen Bereich, standen bei dem Besuch vor allem kritische Fragen zu Journalismus in einer digitalisierten Welt und der sozialen Verantwortung in der aktuellen Berichterstattung im Vordergrund.

Am frühen Abend rundete ein Workshop der Stiftung Neue Verantwortung zum Thema “Sicherheit datenintensiver Wahlen” den Tag ab. Trotz des langen Tags überzeugten die SchülerInnen auch hier auf ganzer Linie mit Neugierde, kritischen Fragen und motivierter Mitarbeit.

Am Freitagmorgen besuchte die Gruppe die Gesellschaft für Freiheitsrechte. Der gemeinnützige Verein engagiert sich durch strategische Klageführung für den Erhalt und Ausbau von Grund- und Menschenrechten, insbesondere in den Bereichen Datenschutz und Informationsfreiheit. Der SFler Bijan Moini und Sara Fuchs stellten dabei anhand von drei Beispielen (BayPAG, IFG und Regelungen zum Staatstrojaner) auf beeindruckend einfache und zugleich detaillierte Weise dar, was strategische Klageführung ist und wie sie durchgeführt wird.

Hierauf folgte direkt ein weiteres Highlight: Der Besuch bei Dr. Danyal Bayaz (MdB, stellv. Mitglied des Ausschusses Digitale Agenda und Startup-Beauftragter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen). Dieser nahm sich trotz engem Terminkalender ausreichend Zeit für unsere SchülerInnen und beantwortete alle Fragen zu Politik, Digitalisierung in der Bildung und Forschung sowie persönliche Fragen zu seinem Werdegang und politischer Positionierung. Für beide Seiten war es am Ende des Termins schwierig ein Ende zu finden, da sowohl die Neugierde unserer SchülerInnen noch längst nicht erschöpft war und Dr. Bayaz durch sein Wissen und die informativen Antworten Stoff für mehr Diskussionsthemen gab. Abschließend besuchte das SKI das social Start-Up “Kiron Open Higher Education”. Dieses Start-Up bietet mit seiner Plattform eine weltweit einzigartige Möglichkeit für Flüchtlinge online zu studieren und ihre Leistungen an einer Universität anerkennen zu lassen. So bietet Kiron Flüchtlingen die Möglichkeit, Zugang zu akademischer Bildung zu haben. Da digitale Bildung bereits in den Essays der KollegiatInnen eine wichtige Rolle spielte, war es kein Wunder, dass dieser Programmpunkt für alle besonders interessant war und zu einer angeregten Diskussion führte. Dabei besprachen die SchülerInnen mit dem Gründer Markus Kreßler nicht nur, wie die Zukunft von Kiron aussehen könnte, sondern auch welches digitale Bildungsangebot sie derzeit nutzen, wie die Entwicklung in Schulen sein könnte und wie Lehrer in einer zunehmend digitalen Welt lernen müssen, ein neues Bildungsmodell zu nutzen.

Wie es die Tradition verlangt, fand am Freitagabend dann auch der “Bunte Abend” statt. Die diesjährigen Aufgaben wie “Erfindet einen Rap zur digitalen Bildung” oder “Stellt einen Sketch zum digitalen Gesundheitssystem vor” meisterten die SchülerInnen mit Bravour und überzeugten mit Humor, Charme und künstlerischem Feingefühl. Beim Teamer-Ballett zum Virusschutz brach wohl das letzte Eis zwischen SchülerInnen und TeamerInnen.

Am Samstag leitete die Tönissteinerin Moira Kettner eine Gruppenaktivität, bei der die SchülerInnen das gesammelte Wissen der Seminartage verarbeiten und sortieren konnten. Am Nachmittag führte es die TeilnehmerInnen anhand einer App-basierten Stadtrallye durch Berlin. Dabei mussten die Gruppen Berlin digital erkunden und verschiedene Aufgaben lösen. Die Auswertung und Kür des Gewinnerteams fiel den TeamerInnen jedoch nicht einfach, da die Antworten und Bilder der Gruppen so herzerwärmend waren.

Der Sonntag begann zunächst mit einem Workshop zum Thema “Bloggen” und der Aufgabe, in den nächsten Wochen einen Blogbeitrag zu einem Thema zu verfassen, das an dem langen Wochenende behandelt wurde. Abschließend wurde beim Markt der Möglichkeiten der Blick nach vorne, auf die Zukunft der SchülerInnen, geworfen: Zahlreiches Infomaterial und die eigenen Erfahrungen einiger SFler konnten die SchülerInnen nutzen, um sich Gedanken zu Freiwilligendiensten, Studienwahl und Stipendien zu machen. Darüber hinaus wird das Mentorenprogramm die SchülerInnen in den nächsten Monaten begleiten und bei der Entscheidungsfindung unterstützen.