von Amin Al Magrebi und Jan Banholzer
Killerbots – so nennen Aktivisten und NGOs die im Militärduktus als “tödliche autonome Waffensysteme” bezeichneten Kampfroboter, die mit fortschreitender technischer Entwicklung weiter in den Fokus prophylaktischer Vordenker geraten. Bereits 60 Staaten streben nach solchen Superwaffen, welche wir bis jetzt nur aus Filmen kennen. Doch sind Entscheidungen über Leben und Tod ohne humanen Input moralisch vertretbar?
Bei diesen Waffen handelt es sich um Maschinen, die ohne Befehl oder einer sonstigen menschlichen Entscheidung durch Algorithmen über den Einsatz potentiell tödlicher Waffengewalt entscheiden. Dadurch wird der Einsatz von Soldaten vermieden und somit enorm an Kosten und dem Risiko, Menschenleben Gefahren auszusetzen, gespart. Für Militärs ein Segen, sind diese Kampfgeräte in den Augen vieler eine Gefahr, welche nicht nur der Menschenwürde und jeglichen moralischen Standards entbehrt, sondern auch potenziell im Konflikt den Tod unzähliger Unschuldiger bedeuten könnte.
Bisher wird diese Frage von Diplomaten in geschlossenen Kreisen debattiert – doch es ist Zeit, dass die Öffentlichkeit den Diskurs zu einem publiken macht und somit die Politik zu einer moralisch vernünftigen Entscheidung drängt. Wenn wir nicht präventiv verhindern, dass solche „Killerbots“ in Zukunft über Leben und Tod entscheiden, riskieren wir, dass zusammen mit unzähligen voraussehbaren zivilen Opfern der uns verbliebene Sinn für Menschlichkeit begraben wird.
Wir dürfen nicht zulassen, dass in einer fortgeschrittenen Zivilisation der Mensch sich aus reinem Utilitarismus der eigenen Verantwortung für sich selbst entzieht und fahrlässig an Maschinen weitergibt. Dies käme einer Absage an die Menschenwürde, an die grundsätzlichen Prinzipien unserer Gesellschaft gleich und darf unter keinen Umständen toleriert werden. Die Menschheit darf nicht Algorithmen zu Richtern über sich selbst erheben – und wir alle tragen die Verantwortung eine solche Zukunft zu verhindern, in der ein Mensch von Nullen und Einsen gerichtet werden kann. Denn ein Leben ist mehr als eine binäre Option.