von Daniel Rupp
Die Gesellschaft verändert sich durch die Digitalisierung. Sollten sich auch die Wahlen im gleichen Tempo mitverändern? Es gibt gute Chancen, die Wahlbeteiligung zu erhöhen, wenn der Wahlvorgang für jeden einfach, unkompliziert, unterwegs oder bestenfalls noch vom Sofa aus abgehalten werden kann. Der Aufwand, die Zeit und den Termin, den du normalerweise vorgesetzt bekommst, würde einfach wegfallen. Ich denke, die Menschheit und die Gesellschaft verändert sich immer. Wir werden hoffentlich nie ein Stadium des Stillstandes erreichen. Somit finde ich, dass Online-Wahlen sich unserem aktuellen Zeitgeist nur anpassen müssten. Doch ist das zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt mit unseren Wahlrechtsgrundsätzen vereinbar?
Ich denke nicht.
Und in diesem Punkt sehe ich das Problem. Zwar bin ich davon überzeugt, dass sich die Wahlen unserer digitalen Gesellschaft anpassen sollten. Doch dies darf nur geschehen, wenn alle unsere Wahlrechtsgrundsätze eingehalten werden können. Das ist zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht gegeben. Das größte Defizit sehe ich in dem Grundsatz der geheimen Wahl. Auch bei Online-Wahlen muss es unmöglich sein, nachzuvollziehen, wer wie gewählt hat. Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt technisch aber noch nicht realisierbar.
Ich bin mir sicher, dass wir in absehbarer Zeit Online-Wahlen erleben werden. Allerdings denke ich, dass es momentan Technisch noch nicht möglich ist. Somit bleibt die Demokratie vom Sofa aus und per QR-Code-Abstimmung vorerst noch eine Utopie. Aber zumindest eine, die in greifbarer Nähe ist.