Von Rafia Ahmad, Mark Kaplunow, Eduard Metzler
Die Organization for Economic Co-operation and Development, kurz OECD, ist eine der bedeutsamsten internationalen Organisationen. Ihre 37 Mitgliedstaaten fühlen sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet und gelten als entwickelte Länder mit hohem Pro-Kopf-Einkommen. Seit dem 16. April 1948 vereint die OECD Forschung und Beratung, um sozial-ökonomische Probleme statistisch zu erfassen und anzugehen.
Am 25. März hatte der SKI Jahrgang 20/21 die Möglichkeit, mit einem Vertreter der Pariser Niederlassung über die Arbeit bei der OECD und den Diskurs über Migration zu sprechen.
Dabei wurde deutlich, dass der Arbeitsalltag bei der OECD sehr stark variieren kann und dass beispielsweise das Halten von Vorträgen in internationalen Einrichtungen, aber auch die Auswertung und Verifizierung von Daten dazugehört.
Zudem wurde uns gegenüber immer wieder betont, dass der größte Unterschied der OECD zu anderen großen Organisationen, wie beispielsweise der UN, die Spezialisierung der Mitarbeiter*innen sei. Dadurch sind in der OECD vielseitige Profile vertreten: Physiker*innen, Mediziner*innen, Klimaforscher*innen, Soziolog*innen. Jedoch muss dafür derVerlust der internen Mobilitätin Kauf genommen werden. Im Gegensatz dazu ist es in multilateralen Organisationen üblich, seinen Fachbereich im Laufe der Karriere zu wechseln. Dies hat ebenfalls Vorteile -die Mitarbeiter*innen sind vielseitig einsetzbar und entscheiden sichletztlich bei dem, was ihnen am besten gelingt, zu bleiben.
Doch wie kommt man zur OECD und wie ist derArbeitsalltag in Frankreich? Bei der Suche nach Nachwuchs gehe man in der OECD unterschiedlich vor. Einige empfinden die Motivation als ausschlaggebend, andere achten auf den Lebenslauf, Dritte auf den Abschluss. “Ein Praktikum sei der goldene Weg”, wurde uns versichert, jedoch wird dies meist nur auf einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten angeboten, da sonst die Integration in das Arbeitsumfeld erschwert ist. Auf die Frage nach den allgemeinen Arbeitsbedingungen in Frankreich wurden wir aufgeklärt, dass das französische Pflaster ein hartes ist. Es wird stark auf Formalität geachtet und die Sprache gehört nicht zu den leichten.
Thematisch haben wir außerdem konkret über Migration und Sozialintegration gesprochen, eines der vielen Fachgebiete der OECD.Die OECD sammelt unterschiedlichste Daten, zum Beispiel zur Geschlechtergerechtigkeit unter Migranten*innen in verschiedenen OECD-Ländern. Dies gelingt in erster Linie durch Umfragen, die indirekt die persönliche Einstellung erfassen. Hierbei gibt es Studien, in denen internationale oder EU-weite Ergebnisse verglichen werden. Oftmals wird in der Auslegung der Daten auch das Geschlecht der Befragten berücksichtigt. Die erhobenen Daten helfen dabei, politische Probleme zu erfassen, um bessere Politik zu ermöglichen.Ohne Frage: Die OECD ist eine wichtige Organisation, die eine gute Ergänzung zu anderen (internationalen) Institutionen ist. Sie dient als Schlüssel dazu, Defizite in unserer Demokratie zu erkennen und die Politik zu beraten. Nicht umsonst wirbt sie mit ihrem Ziel, eine bessere Politik zu schaffen, um gleichzeitig ein besseres Leben garantieren zu können.