von Erja Steinmetz, Tosca Neumann, Selma Safak

Im Rahmen des Schülerkolleg-International im Schuljahr 2019/20 haben wir das vielschichtige Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) besucht. Paula Aschenbrenner und Lisa Murken, beide Mitglieder in der Arbeitsgruppe bezüglich Anpassung in Agrarsystemen, stellten uns den eigenen Werdegang, das PIK und die Themen und Ausarbeitungen ihrer Arbeitsgruppe vor.

Paula Aschenbrenner studierte Physik an der Universität in Leipzig sowie Umweltwissenschaften an der Universität in Kopenhagen und der Universität für Bodenkultur in Wien. Neben ihrer Arbeit am PIK leitet sie Seminare zu den Themen “Globales Lernen“, Diskriminierung und Klimagerechtigkeit.

Lisa Murken studierte “Internationale Beziehungen“ an der Technischen Universität Dresden und an der Universität Sophia Antipolis in Nizza. Bevor sie sich dem Team des PIK anschloss, arbeitete sie als Beraterin für Katastrophenrisikominderung und Klimawandelanpassung für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Ihre Arbeitsgruppe unterstützt mithilfe des AGRICA-Projekts die Landwirtschaft in Sub-Sahara-Afrika.

In ihrem Vortrag sind Paula Aschenbrenner und Lisa Murken spezifisch auf die einzelnen Forschungsbereiche des PIK aber auch auf die aktuell präsenten Klimarisiken eingegangen. Ferner wurden weitere Veränderungen und Entwicklungen des Klimas angesprochen. Anhand des Beispiels eines Verlusts der Korallenriffe bei einem Temperaturanstieg von bereits 1,5°C wurden uns SKI-Teilnehmern die Implikationen einer globalen Erwärmung noch einmal bewusst.

Darüber wie unsere Welt sich im Laufe der letzten Jahrhunderte gewandelt hat, sich aber auch immer noch weiter entwickeln wird, haben wir ebenfalls gesprochen.

Die beiden Referentinnen betonten außerdem die Relevanz von Wissenschaftler*Innen im Klimastreik. Sie bewerten die aktuellen Klimabewegungen als durchaus hilfreich, um Druck auf die Politik auszuüben und finden es wichtig, dass gerade Forscher*Innen sich aktiv politisch engagieren, da sie diejenigen sind, auf deren Forschungsergebnisse die politische Debatte fundieren sollte. Paula und Lisa warnten davor, sich mit politischen Entscheidungen zu viel Zeit zu lassen oder nicht ausreichende Maßnahmen zu ergreifen, da sonst s.g. „Tipping Points“ erreicht würden, an denen die Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr rückgängig zu machen sind. Sie unterstrichen aber auch, wie vielfältig die Meinungen am PIK sind und dass auch dort die politischen Ansichten teilweise auseinandergehen.

Ohne die Präsentation allzu schwer verständlich zu machen, ist es Paula und Lisa gelungen uns Schülern ihre Absichten und Projekte anschaulich darzustellen, sodass der ein oder andere selbst vielleicht einmal am PIK arbeiten und mithelfen möchte.

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, kurz PIK, ist eine Forschungseinrichtung, die ihren Sitz auf dem Telegrafenberg in Potsdam, hat. Dort untersuchen Natur-, Wirtschafts-, und Sozialwissenschaftler*innen verschiedene Fragestellungen zu aktuellen Themen, wie z.B. dem globalen Wandel oder nachhaltige Entwicklung. Sie erarbeiten interdisziplinäre Einsichten, welche Entscheidungsgrundlagen für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft darstellen.

Ende 2018 beschäftigte das PIK 315 Mitarbeiter, davon 208 im wissenschaftlichen und 107 wissenschaftsunterstützenden Bereich. Die institutionelle Finanzierung erfolgt jeweils zur Hälfte durch den Bund und das Land Brandenburg. Dazu kommen zusätzliche Gelder für Forschungsprojekte.

Der 2017 Global Go To Think Tank Index Report der University of Pennsylvania bewertet das PIK als einflussreichsten Think Tank in Bereich Umwelt- und Klimaforschung.

Die Forschung am PIK ist in vier fachübergreifende Bereiche organisiert:

  • Erdsystemanalyse
    • Ozeane, Atmosphäre und Biosphäre in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
  • Klimaresilienz   
    • Klimafolgen und Anpassung
  • Transformationspfade
    • Klimarisiken und nachhaltige Entwicklung
  • Komplexitätsforschung
    • materielles Lernen, nicht-lineare Methoden und Entscheidungsstrategien