von Malte Joosten

Die Schule ist ein goldener Käfig: In den Fächern leisten Lehrer hervorragende Arbeit, um uns Schüler auf das Studium oder die Ausbildung vorzubereiten. Allerdings denken wir Schüler nur in Fächern, Tabellen und Aufgabentypen. Das SKI hat genau das Gegenteil mit uns gemacht: Es bildet seine Teilnehmer zu „Out of the box“ – Denkern aus; uns wurden die Fähigkeiten für die Gestalter des 21. Jahrhundert vermittelt.

Das SKI ist ein Stipendien- und Förderprogramm für Jugendliche, die in Zukunft international gestalten möchten, ob in Wirtschaft, Politik oder sozialen Initiativen. Jedes Jahr steht ein Thema im Fokus: für den Jahrgang 2020/21 der Klimaschutz – die größte Herausforderung unserer Generation. Ich nahm am SKI teil, da ich sehr engagiert bin, zum Beispiel als Schiedsrichter, in der Schülervertretung, in einer liberalen Jugendorganisation und beim English-Debating.

Doch was macht das SKI so besonders? Ich habe drei Erfahrungen gemacht, die mich für immer prägen werden.

  1. Als junge Demokraten müssen wir ständig den Mut haben, alles und jeden kritisch zu hinterfragen. In Diskussionen mit Experten wurden wir dazu motiviert, Einwände zu formulieren: Die Finanzierung eines Forscherteams beeinflusst die Validität der Ergebnisse; hinter der schillernden Fassade des European Green Deal müssen die Klimaschutzpläne der EU auf Substanz überprüft werden. Wir führten unter anderem Gespräche mit der Parlamentarierin Hildegard Bentele von der EVP-Fraktion und einem Mitglied der Generaldirektion Klimaschutz der EU-Kommission.
  2. Wer etwas verändern möchte, muss kreativ sein, Grenzen neu setzen und darf sich nicht mit dem eigenen Tellerrand zufriedengeben. Kurzum: In Zukunft werden „Out of the box“ – Denker erfolgreich sein. In Workshops mit Personaltrainern aus dem Volkswagenkonzern lernten wir innovative Methoden zur Problemlösung kennen; der Anleger Jochen Wermuth beeindruckte uns, da er rentable und klimafreundliche Investments tätigt; bei einem Besuch der ECf Urban Farm Berlin lernten wir, dass auch Urbanisten Landwirtschaft betreiben können.
  3. Wir lernten offen für andere Ansichten und Erfahrungen zu sein – nur so können wir vom gegenseitigen Austausch profitieren. Was zunächst selbstverständlich klingt, wird angesichts der politischen Polarisierung (besonders in den USA) immer wichtiger. Die politischen Ansichten in unserer Gruppe waren sehr vielfältig, daher stellten wir uns ständig herausfordernden Diskussion und hinterfragten unsere eigenen Ansichten. Was bedeutet Freiheit und wie weit geht die Freiheit des Einzelnen? Gehört dazu auch die Freiheit, Inlandsflüge zu fliegen? Welche Rolle soll der freie Markt für den Klimaschutz einnehmen? Als Liberaler war ich von diesen Diskussionen besonders angetan; hilfreich war die Moderation durch Experten wie Beratern der Aurora Energy Research, die international Energiemärkte analysiert.