von Louisa Swinke, SKI Jahrgang 2022/23

Klimakrise, Ukraine Krieg, Corona und damit hört es noch nicht auf. Unser Leben wird immer von Unsicherheiten begleitet werden. Egal ob direkt oder indirekt. Nur wenige Parameter sind unternehmerisch kalkulierbar. Ein Weg muss also gefunden werden, sich kurzfristig den neuen Herausforderungen zu stellen.

Angeregt durch ein Gespräch mit Gero Graf, Geschäftsführer des Start-Up Unternehmens Matera, entstand der Gedanke, dass wir viel von Start-Up Unternehmen lernen können, wenn wir beobachten, wie diese auf Krisen reagieren und wie sie schnell und innovativ neue Geschäftsbereiche finden. Matera bewegt sich im Geschäftsfeld der innovativen und digitalen Hausverwaltung.

Wie Krisen die Start-Up Welt beeinflussen

Ende März 2020 waren neun von zehn Startups negativ von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise betroffen und über 70 % fürchteten sogar um die Existenz (Vgl. BDS 2020a). Als junge Unternehmen können sie nicht flexibel auf Rücklagen zurückgreifen und bleiben grundsätzlich von ihren Finanzgebern abhängig. Doch auch für diese verstärkt sich der Rückenwind bei steigenden Kosten. 63 % der Unternehmen, bei denen die Corona-Krise für den Rückzug vom Markt entscheidend war, stellte Unwirtschaftlichkeit den Abbruchgrund dar. 18 %, weil sie ihrer eigenen selbstständigen Tätigkeit durch die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung nicht mehr nachgehen durften (Vgl. KfW Gründungsmonitor 2021). 

Die Krise als Chance?

Dass Krisen für Startups auch Chancen bedeuten können, zeigt vor allem die Corona Pandemie. Gründer*innen machten sich im Jahr 2021 häufiger selbstständig, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Dieser Anteil stieg auf 80 %, wie die Kraftanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Gründungsmonitor 2021 veröffentlichte (Vgl. KfW- Gründungsmonitor 2021).

Genau aus diesem Grund, der Überzeugung zur Idee, können sie flexibel auf sich ändernde Präferenzen und Bedürfnisse reagieren und innovative Ideen finden, durch welche sie die Krisen sogar verändern können. Dabei helfen die charakteristischen kurzen Entscheidungswege und digitalorientierte Arbeit. Durch diese Herangehensweise entwickeln sich neue Geschäftsmodelle.

Wie die Krise Start-Ups verändert hat

Das Internationale Innovationsbarometer des Bundesverbands Deutsche Startups zeigt, dass mehr als 70 % der Befragten im IT- und Telekommunikationsbereich davon überzeugt sind, dass sich die Krise positiv auf die Innovationskraft ihres Unternehmens ausgewirkt hat (Inside, Bundesverband Deutsche Startups).

Die Beschreibungen haben bereits gezeigt, wie unterschiedlich die Auswirkungen der Krisen sich auf Start-Ups auswirken können, aber auch, wie diese darauf eingehen können, um den maximalen Erfolg mitzunehmen.

Inwieweit das die Start-Up-Szene noch mehr verändern wird, wird sich zeigen. Aber bereits jetzt kann festgestellt werden, dass deutlich mehr Gründungen digital und internetbasiert sind. Mit Anteilen von 31 % (digitale) und 41 % (internetbasierte) Gründungen gipfelten diese bereits seit Jahren positiven Trends 2021 in ihren bisherigen Höchstwert. Auch für 2023 prognostiziert man einen ähnlichen Trend. (Vgl. KfW Gründungsmonitor 2021)

Fazit

Die Gewissheit in einer ungewissen Zukunft, das macht für mich ein Start-Up aus. Überzeugt von der Idee und mit dem Traum nach Innovation arbeiten sich Start-Ups auch durch die Krise. Sie vermitteln uns das Bild, das zum Pläne schmieden genauso auch das Pläne verwerfen gehört. Sie zeigen uns, wie viel man aus Krisen rausholen kann, wie aber auch das Scheitern dazu gehört. Das Leben in der Dauerkrise fordert genau das von uns.

Bibliographie