Unser Gespräch mit MdB Danyal Bayaz

von Sonja Thalhofer, Leon Bartle und Hanna Smedseng

Für uns war der interessanteste Programmpunkt das Gespräch mit dem Politiker Danyal Bayaz. Entgegen unserer Vorstellung eines typischen Politikers, der klischeehaft meist schon im Rentenalter mit einer großen Brille auf der Nase seine Zeitung liest, haben wir einen dynamischen, engagierten und jungen Mann getroffen. Der ehemalige Politik- und Wirtschaftsstudent hat ein türkisches und ein deutsches Elternteil, weshalb er sich als „Kind der Globalisierung“ bezeichnet.

Bei unserem Besuch im Bundestag haben wir einiges über seinen Werdegang als Politiker erfahren, bei dem seine Interessen einen großen Einfluss genommen haben. Dabei liegen seine Schwerpunkte in der Bildung, Digitalisierung und ökologischen Modernisierung, was ihn zum perfekten Gesprächspartner mit dem Thema #digitalfuture des SKIs 2018/19 macht.

Durch seine türkischen Wurzeln wurde die Wahl in der Türkei zu einem großen Diskussionsthema zwischen uns. Dabei betonte er, dass es für ihn einen inneren Konflikt darstellte, ob er als deutscher Bundestagsabgeordneter an der türkischen Präsidentschaftswahl seine Stimme abgeben sollte. Er entschied sich für die Teilnahme an der Wahl, da er jede Chance für Meinungsäußerung nutzen will, auch wenn es für seinen Alltag nicht von Relevanz ist. Unsere Ansichten unterscheiden sich dabei maßgeblich von seiner, da wir an seiner Stelle nicht gewählt hätten. Wir sind davon überzeugt, dass Staatsbürger sich immer auf die Politik des Landes, in dem sie ihren festen Wohnsitz haben, konzentrieren sollten.

Auch das momentan sehr brisante Thema der Flüchtlingspolitik weckte unser Diskussionsinteresse. „Es ist ja nicht so, dass der Flüchtling ankam und die Glasfaserkabel aus dem Boden gerissen hat, um Deutschlands Infrastruktur zu schädigen.“ bekannte der Politiker sich zu seinem Standpunkt. Damit bringt er das Wesentliche auf den Punkt, da generelle Probleme einfach auf Flüchtlinge projiziert werden, um einen Sündenbock zu haben.

Zum Abschluss unseres Besuches hat Danyal vorgeschlagen ein Selfie für seinen Instagram Account (@real.danyal) aufzunehmen. Unserer Meinung nach ist das eine der besten Methoden sich mit der jüngeren Generation in Kontakt zu setzen. Er zeigt auf seiner Instagram Seite auch außerpolitische Interessen und schafft somit eine Nähe zu seinen Wählern. Er zeigt sich persönlich vor Bildern seines Lieblingsrappers bis zur Farbe seiner Unterhose, wodurch er auf uns erfrischend natürlich wirkt.

Wir sind mit einer schönen neuen Erfahrung aus dem Gespräch herausgegangen, da wir einen motivierten und animierenden Politiker voller Tatendrang kennen lernen durften.

Sie haben leider die falsche Partei gewählt – Wir korrigieren das für Sie!

von Maximilian Märken

Bitte was? Nun, so etwas könnte bald passieren, wenn wir unsere Wahlen und andere datenintensive Auslebungen unserer Demokratie nicht sinnvoll und effektiv schützen.

Doch der Reihe nach: Was ist überhaupt das Problem? 

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Das Problem ist, dass mit der Erfindung des Internets und des digitalen Datenaustauschs, auch wenn es sich eigentlich nur um Einsen und Nullen handelt, die Problematik des Diebstahls nicht gebannt wurde. Und noch viel schlimmer: Es ist einfacher geworden, Angst und Schrecken zu verbreiten. Woran liegt das? Man muss zugeben, dass eine gewisse Teilschuld auch der öffentlichen Darstellung und Informationspolitik zukommt: 

Aber wer macht überhaupt was?

Datenpiraterie und Hacking finden in diversen Formen statt: Uns dürfte noch gut im Gedächtnis sein, wie die E-Mails von Hillary Clinton im US-Wahlkampf, oder der Deutsche Bundestag gehackt worden ist.

Ob die veröffentlichten Mails von Clinton im Endeffekt Donald J. Trump zum Sieg verhalfen, ist fraglich. Klar ist jedoch, dass sie auf jeden Fall auf beiden Seiten für Verblüffen und Schrecken über die scheinbare Durchsichtbarkeit wichtiger Personen geführt haben werden. Dies sind nur zwei Beispiele, die weit verbreitet kursierten, die Runde machten. 

Doch auch viele, deutlich “kleiner” Angriffe dürfen nicht unbeachtet bleiben, da sie oft ihre Wirkung nicht verfehlen.

So reicht es oftmals, eine Website einfach für mehrere Stunden zu sperren, zu blockieren oder aus dem Netz zu nehmen. Oftmals verursacht dies bei der Bevölkerung des jeweiligen Landes ein flaues Gefühl in der Magengegend, denn man hat das Gefühl, meine Daten, unsere Wahlen oder sonst etwas sind nicht sicher. Man hat das Gefühl, dort sei jemand, der uns kontrolliert, lenkt, steuert. Und das alles nur aufgrund solch einer “Kleinigkeit”. Von den Möglichkeiten, die das Internet bietet, um falsche Meldungen zu verbreiten, möchte ich gar nicht erst sprechen. Auf jeden Fall kann man zusammenfassend sagen, dass es diverse Möglichkeiten gibt, Einfluss auf Wahlen zu nehmen oder zumindest die Bevölkerung einzuschüchtern. Zumal ich, um Hassnachrichten oder falsche Meldungen zu verbreiten, noch nicht einmal ein Hacker sein muss, es geht viel einfacher. 

Was können wir nun dagegen tun?

Im ersten Schritt genügt es vollständig, das Thema aus der Schreckenszone zu nehmen und offen darüber zu informieren, was ein Hackerangriff ist, was passieren kann und wie wir uns schützen, und dass unsere Wahlen nicht absolut sind, vor allem auch, da wir noch keinen vollautomatischen Wahlautomaten haben. 

Sinnvoll wäre es aber auch, eine eigene “schnelle Eingreiftruppe” für solche Fälle zu haben, die an besonders hackerfrequentierten Tagen, zum Beispiel am Wahlabend der Bundestagswahl, Bereitschaften halten und im Fall eines solchen Angriffs sofort eingreifen und versuchen, das Ausmaß zu minimieren oder den Angriff abzuwehren.

Und auch ein jeder von uns kann etwas für die Sicherheit datenintensiver Wahlen machen: Einfach nicht alles im Internet glauben, auch mal prüfen und vor allem keine Panik bekommen, oder sogar Panik verbreiten, wenn etwas passiert und die Website des Deutschen Bundestages, oder irgendeine andere Website, zeitweise an solchen Tagen offline ist.

Gründe, eine Wahl zu Hacken oder eine Website zu blockieren, gibt es also viele, nicht zu vergessen, dass es auch noch den absolut banalen Grund gibt, Einfluss auf die Wahlen zu nehmen, wir müssen aber lernen, damit umzugehen, wie man auch damit umgehen können muss, dass Akten verschwinden können oder dass früher falsche Nachrichten per Mundpropaganda verbreitet werden konnten, zwar um Längen nicht so effektiv, aber auch durchaus mit wirksamen Folgen.

Wie wir während des SKI 2018 die „Rechtsschutzversicherung unseres Grundgesetzes“ kennen lernten

von Anonym

Im Rahmen des Schülerkollegs International 2018 haben wir das Büro der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) in Berlin besucht.
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte kämpft auf juristischer Ebene, also mit rechtlichen Mitteln, für Grund- und Menschenrechte in Deutschland und Europa. Sie beschreibt sich selbst als die „Rechtsschutzversicherung unseres Grundgesetzes“.

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Nach dem Essen hacke ich die Bundestagswahl!

von Bernadette Niedermeier

Demokratische Wahlen sind seit jeher das Ziel von Angriffen und Manipulationen. Im Kontext der Digitalisierung sind neue Angriffsmöglichkeiten von Wahlen entstanden. Ein großes Sicherheitsrisiko stellen die immer größeren Datenmengen und sensiblen Informationen da, die während einer Wahl verwendet werden.

So war z.B. die internetbasierte Wahlseite „Wahlweb Hessen“, in welche die Ergebnisse der einzelnen Stimmbezirke der Landtagswahl eingepflegt werden sollten, aufgrund eines Softwarefehlers am Wahlabend nicht funktionstüchtig. Dadurch wurden Stimmzettel vergessen und die Wahlergebnisse konnten zunächst nur geschätzt werden. Auch bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 kam es zu Zwischenfällen: So beschuldigte die frühere US-Regierung Russland die Computer der Demokraten gehackt zu haben, um Donald Trump zum Wahlsieg zu verhelfen. Das Ergebnis der niederländischen Parlamentswahl 2017 wurde sogar wieder per Hand ausgezählt, um Hackerangriffe zu verhindern, da die zuvor verwendete Software zu anfällig für Manipulationen war.

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