Anbei findet Ihr das Forderungspapier, dass am 22. Mai im Rahmen eines Alumni Workshops des Schülerkollegs International erarbeitet wurde.
Es gibt Euch und Ihnen einen Einblick in die junge Perspektive auf Themen der Jugendpolitikbeteiligung z.B. politischen Bildung in der Schule, Klimaschutz, Generationendialog, Land-Stadt-Gefälle und Möglichkeiten für internationales Engagement.

Jugendbeteiligung – Wir möchten mitbestimmen!

Wenn wir an Jugendbeteiligung denken, denken wir an den Wunsch Jugendlicher, ihre Meinung äußern und ihr Umfeld mitgestalten zu können. Dazu braucht es eine Politik, die diesem Wunsch gerecht wird und Jugendliche als Gesprächspartner:innen auf Augenhöhe wahrnimmt. Es braucht diesen offenen Diskurs, denn die Eindrücke und Erfahrungen aus den Jugendjahren bestimmen maßgeblich, wie junge Menschen ihr Leben lang auf Politik blicken.

Wir wünschen uns, dass junge Menschen als mündiger Teil der Gesellschaft verstanden und auf die politische Agenda aller Parteien gesetzt werden. Dazu gehört, dass Jugendliche als Teil der Gesellschaft akzeptiert und ernst genommen werden.Wo junge Menschen betroffen sind, sollen sie mitreden und mitentscheiden.

Auf dem Weg dahin sehen wir einige Herausforderungen – für uns junge Menschen, aber auch für die Politik. Worin diese bestehen und wie sie gelöst werden könnten, haben wir am 22. Mai 2021 für die Bereiche Partizipation und Beteiligungsmöglichkeiten, Schule, Klimaschutz und Generationendialog im Rahmen des Workshops “Starke Jugend – Alumni Workshop des SKI” diskutiert.

Schule – Der Ort an dem die Zukunft gebildet wird

Deutschland ist eine Demokratie und es ist wichtig, dass die Bürger:innen frühzeitig lernen, was es bedeutet, in einer Demokratie zu leben. An welchem Ort könnten Schüler:innen besser Demokratie leben lernen und mündige Bürger:innen werden, als in der Schule? Schulen könnten aber demokratischer sein. Zwar gibt es gewählte Schüler:innen-Sprecher:innen und aktive Schüler:innenvertretungen – doch es ist unterschiedlich wie groß die Mitbestimmungsmöglichkeit im Einzelnen dann ausfällt. Die Mitbestimmung von Schüler:innen wird unserer Meinung nach nicht immer gefördert. Für das Wissen um demokratische Prozesse, Strukturen und Institutionen braucht es einheitliche Standards.

Wir schlagen vor: 

  • Jede Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahl sollte im Unterricht vor- und nachbereitet werden, genauso wie jede Schüler:innenvertretungswahl.
  • Der Unterricht für politische Bildung sollte auf einer bundesweiten Grundlage basieren, wobei jede:r Schüler:in durch einen ansprechenden interaktiven Unterricht die Basis der Politik lernt und bei der eigenen Entscheidungsfindung durch Informationen und Diskussionen unterstützt wird. Dabei müssen die Interessen der Schüler:innen beachtet und der Unterricht darauf angepasst werden.
  • In jeder Schule sollte ein Schüler:innenparlament verpflichtend eingeführt werden.
  • Es wird ein bundesweiter Fonds geschaffen, aus dem heraus ausschließlich Schüler:innenbelange finanziert werden – über die Verteilung entscheiden die Schüler:innen selbst.
  • Die Befassung mit aktuellen Themen wird fester Bestandteil eines Unterrichtsfachs (Politik und Wirtschaft, Sozialkunde, Gesellschaftskunde) und findet regelmäßig statt. Wichtig dabei ist eine offene Debattenkultur und der Austausch innerhalb der Lerngruppe.
  • Für Lehrer:innen, Schüler:innen und Schulleiter:innen gibt es regelmäßige Fortbildungen im Bereich Schüler:innenpartizipation.
  • Wünschenswert wäre zusätzlich ein konstanter Austausch zwischen verschieden Schulen.

Grundsätzlich wünschen wir uns eine bundesweite einheitliche Lösung, die die politische Bildung der Jugend fördert.