von Anna Sophie Stolley, SKI Jahrgang 2022/23

Die Energiekrise stellt eine der größten Krise des Jahres und Jahrzehnts dar. Durch die Invasion Russlands in der Ukraine und die damit einhergehenden Sanktionen gegen Russland erweiterten sich die Auswirkungen der Krise enorm. Mehrere europäische Länder sorgen sich um die Strom- und Gasversorgung über die nächsten Winter und sehen ihre Wirtschaft in Gefahr (Vgl. Pepe 18.10.2022: bpb). Der größte Faktor, den Deutschland und andere europäische Länder in diese missliche Lage gebracht hat, ist die Abhängigkeit von russischem Gas. Durch diese Situation stellt sich nun die Frage, ob die Energiekrise der ausschlaggebende Moment für den Ausbau der erneuerbaren Energie sein sollte, um die Energiesicherheit und den Klimaschutz Deutschlands zu sichern.

Chancen

Laut der iea (Internationale Energieagentur) könnte die Energiekrise einen Wendepunkt in der Entwicklung der Energiewende darstellen (Internationale Energieagentur 27.10.2022: iea). Denn durch die steigenden Gaspreise scheint es als sinnvoll auf dieses Medium zu verzichten und den Weg zu klimafreundlichen Energiegewinnungsmethoden früher anzutreten als vorher geplant.

Die Investitionen in erneuerbare Energien sind zwar erst teuer, doch die Profitabilität der Investition steigt mit der Zeit enorm.

Und auch der Klimaschutz Aspekt, der mit den erneuerbaren Energien kommt, schützt die zukünftigen Generationen und die Tierwelt des Landes.

Daher könnte man eine gegenwärtige Investition in erneuerbare Energieträger als durchaus sinnvoll betrachten.

Herausforderungen

Gerade durch die Senkung der EEG-Umlage im Jahr 2022 wirkt der Umstieg auf erneuerbare Energien, für die Einzelperson, eher unsinnig und teuer.

Das kann, laut Deutschlandfunk, zu einer geringeren Ausbaurate dieser kommen (Vgl. Büüsker 15.10.2021: Deutschlandfunk).

Deutschland reagierte beispielsweise nicht auf die Einschränkung der Gaslieferung Russlands nach Litauen und ging davon aus, dass diese Gasprobleme sie nicht treffen würden.

Diese Arroganz könnte sich so auswirken, dass die Sinnhaftigkeit der Energiewende angezweifelt wird oder diese wieder verschoben wird.

Die Zukunft?

Kurzfristig gesehen wirken die Investitionen, die getätigt werden müssen, um die erneuerbaren Energien auszubauen, zu teuer, um damit die Energiekrise zu überwinden.

Nimmt man allerdings den Aspekt der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes hinzu, entwickelt sich ein neuer Blickwinkel. Denn auf längere Zeit gesehen ist die Energiewende nötig, um sich an Ziele wie zum Beispiel den 1,5-Grad-Pfad zu halten und auf fossile Energien zu verzichten.

Die „deutsche Arroganz” könnte ebenfalls durch die Energiekrise gebrochen werden, denn den Menschen fällt jetzt auf, dass die Krisen eben auch sie treffen können. Und auch die Politik sieht die Probleme, die durch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern entstanden sind.

Für die Zukunft des Landes und der Welt ist allerdings eines klar: Je früher wir handeln und auf erneuerbare Energien setzen, desto effektiver wirken wir dem Klimawandel und den Abhängigkeiten durch die Gaslieferungen entgegen.

Und je früher wir investieren, desto früher rentieren sich diese Investitionen.

Deshalb könnte die Energiekrise von heute den Wendepunkt in der Energiewende von heute darstellen.

Literaturverzeichnis

  • Büüsker, Ann-Kathrin 15.10.2021: Warum die EEG-Umlage deutlich sinkt, zugegriffen am 24.11.2022
  • Internationale Energieagentur 27.10.2022: World Energy Outlook 2022 shows the global energy crisis can be a historic turning point towards a cleaner and more secure future
  • Pepe, Jacopo Maria 18.10.2022: Wie sieht die künftige Energieversorgung Europas aus? zugegriffen am 24.10.2022