von Maximilian Gallus, SKI Jahrgang 2022/23

Passend zum Thema des SKI-Jahrgangs „Ungewisse Zukunft – Die Welt in der Dauerkrise“ thematisierte bereits der erste Tag in Berlin ein global relevantes Thema mit hohem Krisenpotenzial. Wir hatten die Gelegenheit uns mit einer Afrika-Expertin über das Thema Globale Gesundheit auszutauschen.

Die letzte globale Gesundheitskrise, die Corona Pandemie, hat, obwohl das Coronavirus noch immer auf dem ganzen Erdball wütet, für viele Menschen deutlich an Relevanz verloren und kaum jemand berücksichtig welche neuen Gesundheitskrisen sich gerade erst aufbauen.

Worauf genau muss man sich nun vorbereiten und was ist vielleicht bereits da? Warum ist globale Gesundheit wichtig? Welche Lösungsansätze gibt es? Wie kann man die Menschheit für diese Thematiken sensibilisieren?  Viele dieser Fragen hängen miteinander zusammen und lassen sich in gegenseitiger Berücksichtigung beantworten.

Gesundheit ist essenziell

Welche Auswirkungen eine globale Gesundheitskrise auf die Wirtschaft haben kann zeigte die Corona Pandemie bereits 2020 sehr eindrucksvoll. Das Bruttoinlandsprodukt ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 % zurück (Vgl. Statistisches Bundesamt, 2021). Neben sinkender Wirtschaftsleistung kann solch eine Krise auch in Form von Protesten und erhöhter Gewaltbereitschaft zu politischer Destabilisation führen (Vgl. Tagesschau, 2021). Zudem ist eine gesunde Bevölkerung wichtig, um Systeme wie das Gesundheitswesen, welches während der Pandemie an seine Belastungsgrenze kam, aufrecht zu erhalten (Vgl. Bundesärztekammer, 2022). Aufgrund solcher Entwicklungen sollte es im Interesse jeder Regierung sein die Bevölkerung gesund zu halten.

(Zu)künftige Krisen

Die Referentin gab uns bei ihrem Vortrag einen Ausblick welche Herausforderungen in Bezug auf globale Gesundheit auf die Menschheit zukommen. Als erstes nannte sie multiresistente Keime und merkte an, dass diese Thematik bereits real ist, jedoch das öffentliche Interesse erschreckend niedrig sei. Der exorbitant hohe Einsatz von Antibiotika führt dazu, dass immer mehr Erreger gegen jene resistent werden und schon jetzt sterben knapp 1,2 Millionen Menschen weltweit an solchen Erregern. Die Forschung an Behandlungsmethoden geht aber nur schleppend voran (Vgl. Deutschlandfunk, 2022).

Wie in vielen anderen Ressorts ist auch der Klimawandel für Globale Gesundheit von Relevanz. Durch Migration von Tierarten werden Krankheiten wie Malaria immer wichtiger. Malaria wird durch Stechmücken übertragen, die tropische und subtropische Klimazonen als Lebensraum bevorzugt. Durch die Klimaerwärmung wird dieser potenzielle Lebensraum größer und deutlich mehr Menschen werden von Malaria betroffen sein (Vgl. Spiegel, 2021).

Lösungsansätze

Resistente Erreger oder Malaria lassen sich nicht verhindern oder auslöschen, aber sie lassen sich behandeln. Das Problem ist jedoch, dass sich für die Pharmaindustrie die Entwicklung solcher Medikamente ökonomisch schlicht nicht lohnt. In der Regel fehlen Abnehmer der Medikamente, die die finanziellen Mittel zum Kauf zur Verfügung haben. Um die Produktion von unrentablen Medikamenten zu erleichtern gibt es jedoch Möglichkeiten wie sogenannte Replanishments und Product development Partnerships.

Die Zukunftsperspektive

Die gute Nachricht ist also: Wir wissen genau was zu tun ist. Die Herausforderung ist nur, dass die Themen Entscheidungsträger und Bürger erreichen. Wenn es gelingt globale Gesundheitspolitik mit Betroffenen Ländern auf Augenhöhe zu diskutieren, wird zumindest die Chance bestehen bleiben die zukünftigen Probleme mit Hilfe von internationaler Zusammenarbeit zu lösen und die Gesellschaft für globale Gesundheit zu sensibilisieren.

Literaturverzeichnis