von Marta Kielpinski, SKI Jahrgang 2022/23

Welche Wege können wir einschlagen?

Wenn man „Was tun gegen Klimawandel?“ bei der Suchmaschine Google eingibt, kommen tausende Seiten die Tipps und Tricks anbieten, wie man sein Alltag klimafreundlicher gestalten kann und dabei hilft, die derzeitig größte Krise der Welt zu bekämpfen. Unter den beliebtesten finden sich Empfehlungen wie „mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren“ oder „recyclebares Papier verwenden“. Diese umzusetzen ist natürlich richtig und wichtig, da der durchschnittliche CO² Fußabdruck in Deutschland pro Kopf bei 10,8 Tonnen liegt (Vgl. BMUV 2022), aber bringt es wirklich was, wenn wir betrachten, dass wahrscheinlich nur ein Bruchteil der Regierungen weltweit dazu bereit ist, klimafreundliche Maßnahmen einzuführen? Und wenn wir annehmen, dass zumindest fast alle Länder in Europa sich Klimaschutz auf die Fahne schreiben würden, ist das Vorhaben dann noch überhaupt ohne die Großmächte USA und China möglich?

Warum ist regionaler Klimaschutz so wichtig?

Um als erstes nachzuvollziehen warum es keine so schlechte Idee ist, beim Klimaschutz in seinem eigenen Haushalt anzufangen, sollte man sich den Ursprung des Klimawandels angucken. Die Entlassung von Kohlendioxid (CO²) ist nämlich der Auslöser für das Phänomen und diese „ist seit Beginn der Industrialisierung [weltweit ] um gut 44 % gestiegen“ (Umweltbundesamt 2022). Dabei entsteht diese Freisetzung, wenn wir kohlenstoffhaltige Energieträger verbrennen, die zur Produktion von beispielsweise Strom und Wärme benötigt werden. Daraus kann man schlussfolgern, dass private Haushalte ihren individuellen CO²-Ausstoß verringern können, indem sie die z.B. ihre Energieerzeugung und die Benutzung von Waren und Dienstleistungen einschränken und so weniger Kohlendioxid in unsere Luft ausgestoßen wird. Wenn dazu noch die Regierung mit entsprechenden Gesetzen in der Wirtschaft und Industrie eingreifen würde, wäre das Erreichen der Einsparziele in den nächsten Jahren in Deutschland möglich, wie es auch 2020 geschah, wo die Treibhausgase im Vergleich zu 1990 um 40,8% gesunken sind (BMUV 2021).

Ist internationaler Klimaschutz der Schlüssel zum Erfolg?

Jedoch ist Deutschlands Anteil ist auf den ersten Blick tatsächlich gering, da z.B. 2018 „nur“ 2,0% von allen CO²-Emissionen weltweit von uns stammen (Vgl. Berkel 2020) wohingegen China, die USA und Indien in demselben Jahr zusammen für mehr als 50 Prozent der Treibhausgase verantwortlich waren (Vgl. Statista 2021). Deswegen führen Skeptiker oft das Argument an, dass es keinen Unterschied mache und es nichts bringen würde, wenn die deutsche Bevölkerung sich zu der Reduktion der Treibhausgase verpflichtet und man stattdessen sofort das Problem in der gesamten Welt anpacken müsse. Somit stellt sich die Frage welche Schritte wir als Gemeinschaft gehen müssen und welcher Weg sinnvoller ist: die Treibhausgasemissionen erstmal in unseren eigenen Grenzen verringern (was deutlich einfacher wäre) oder den Klimaschutz weltweit vorantreiben.

Fazit

Im Endeffekt zählt das Ergebnis, und dieses ist global das gleiche: den Temperaturanstieg unter zwei Grad zu halten, so wie es im Pariser Klimaabkommen steht (Vgl. BMZ o.J.). Zwar gibt es Länder mit größerer Verantwortung für den Klimaschutz, aber alle 27 EU-Staaten wären etwa bei den Gesamtemissionen weltweit auf Platz 3 (Vgl. Franck 2021). Es kommt also auf die Summe vieler kleiner Länder an und deswegen sollten wir auch in Deutschland klimafreundlicher leben. Es ist aber auch korrekt, dass die Treibhausgasemissionen in den USA, China und Indien sinken müssen was letztendlich bedeutet, dass eine langanhaltende Teamarbeit der Weltgemeinschaft in die Richtung der Krisenbekämpfung ausschlaggebend ist.  

Quellen

  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) 2022: Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland.
    https://www.bmuv.de/media/kohlenstoffdioxid-fussabdruck-pro-kopf-in-deutschland.
  • Umweltbundesamt 2022: Atmosphärische Treibhausgas-Konzentrationen.
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) 2021: https://www.bmuv.de/pressemitteilung/treibhausgasemissionen-sinken-2020-um-87-prozent/
  • Berkel, Manuel 2019: CO2-Ausstoß weltweit: 10 Länder nach Emissionen.
  • Statista 2022: CO2-Emissionen: Größte Länder nach Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß im Jahr 2021.
  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) o.J.: Klimaabkommen von Paris.
  • Franck, Annika 2021:  Was bringt es, wenn Deutschland CO2 reduziert?