von Miriam Wörlein, SKI Jahrgang 2022/23

„Wir alle dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und sie laut äußern. Unsere Meinung dürfen wir ungehindert und über Grenzen hinweg über Medien aller Art verbreiten und öffentlich machen,“ so heißt es im Recht auf freie Meinungsäußerung, eines der Menschenrechte die offiziell 147 Länder anerkannt haben.

In der heutigen Welt stoßen wir jedoch auf viele Länder, die sich nicht an diese Rechte halten. Menschen können in diesen Ländern nicht einfach so ihre Meinung sagen, sondern müssen unterdrückt leben, und mit dem Wissen, dass wenn sie doch etwas sagen, was nicht ins Regime passt, dass sie schwere Strafen erleiden könnten. (Vgl. Reporter ohne Grenzen 2022: o. S.)

Eines dieser Länder ist China, die Volksrepublik in Ostasien, momentan Vertreten von dem
kommunistischen Führer Xi Jinping. Ruth Kirchner, eine Journalistin, die unter anderem für
ARD gearbeitet hat und sich seit über 15 Jahren mit China befasst, hat uns folgende Einblicke
in ihr Leben als Korrespondentin in China gegeben.

Übermittlung von Nachrichten

Die Nachrichtenvermittlung in kommunistischen Ländern wie China ist deutlich schwerer als
in Deutschland und hierfür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen wird in der
Öffentlichkeit und auch in den chinesischen medium nicht über Missstände oder Probleme
gesprochen, wie wir es von der deutschen Presse gewohnt sind. Versuche über solche
Themen zu reden werden von der Regierung blockiert, erschwert und teilweise auch schwer
bestraft. Allein Informationen über bestimmte Themen zu sammeln ist kaum möglich. So
können bestimmte Ministerien nicht erreicht werden, Daten, die eigentlich öffentlich sein
sollten, werden geheim gehalten und Menschen auf der Straße, die befragt werden, sagen
aus Angst vor den harten Strafen nichts.

Erschwerung von Informationsaustausch

Der stetige Austausch an Informationen funktioniert in unserer digital vernetzten Welt fast
reibungslos über das Internet. Man kann innerhalb von Sekunden Nachrichten über die
ganze Welt verbreiten und immer mehr Menschen haben Zugang zum World Wide Web. In
China gibt es jedoch ein ganz eigenes Netz, überprüft und zensiert von der Regierung.
Westliche Nachrichten werden nur kontrolliert durchgelassen und kaum einer traut sich
seine Meinung so preiszugeben, wie wir es gewohnt sind. Deshalb haben Korrespondenten
dort teure VPN’s damit sie überhaupt ordentlich arbeiten und recherchieren können. (vgl.
WirtschaftsWoche 2014: o. S.)

Einschüchterung

Zusätzlich spielt Einschüchterung eine große Rolle. Immer wieder hört man von fällen, in
denen die par Menschen, die sich überhaupt trauen etwas gegen die Regierung zu sagen
verhaftet werden und in Gefängnisse, bzw. Umerziehungslager gesteckt werden. Reportern
wird gedroht, ihr Visum zu entziehen und Fotos und Videos werden von Behörden gelöscht.
(vgl. Tageschau 2022 : o. S.)

Zukunftsperspektive

Angesichts der schwierigen Lage muss man sagen, dass obwohl so viele Länder
unterzeichnet haben, dass sie Presse- und Meinungsfreiheit versichern, ist die Realität doch
eine andere. Jedoch wird sich an dieser Lage in der fernen Zukunft wohl nichts ändern.
Andere Länder brauchen China als Handelspartner, wo es jetzt zu einen der wichtigsten der
Welt gehört, und können es sich daher nicht leisten gegen solche Missstände anzukämpfen.
Genau deshalb ist es so unglaublich wichtig, dass es trotzdem weiterhin Büros und
Korrespondenten in diesen Ländern gibt, damit aktiv gegen diese Einschüchterung und
Abschirmung gearbeitet werden kann.

Quellen