Sprechblasen: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Treffen sich ein Junger Liberaler, ein Mitglied der Jungen Union und einer der Grünen Jugend…

von Yasmin, Magdalena und Pia

Was sich anhört wie der Anfang eines schlechten Witzes, war beim SKI eine Gelegenheit. Die Gelegenheit, aus der gewohnten Blase auszubrechen und mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die eine andere, wenn nicht gar die gegensätzliche Meinung vertreten.

Oft sucht man sich in seinem Umfeld Menschen, die eine ähnliche Meinung vertreten, ähnliche Interessen oder einen ähnlichen Humor haben. Das kann zur Folge haben, dass man in seiner Meinung immer mehr bestärkt wird. Das ist ganz schön, aber ist für einen persönlich nicht besonders bereichernd. Beim SKI trafen wir auf über zwanzig diskussionsfreudige Jugendliche, die ein anderes Umfeld gewohnt sind.

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Auf der Suche nach alternativen Energiequellen. Über die Rolle von Politik und Experten

von Reham Bitar

Wir müssen unseren Planet retten. Eigentlich uns retten,  weil wir auf ihn angewiesen sind.  Die Politik ist zu langsam, trifft keine effizienten Entscheidungen und hat keine konkreten Pläne,  wie sie den Umgang mit dem Klimawandel steuern kann. 

Zuletzt wurde ein Klimapaket verabschiedet,  mit dem viele nicht zufrieden waren. Die Politik will die Kohlekraftwerke bis zum Ablauf der Verträge weiter am Netz halten,  also noch für Jahre. Der Preis für fossile Brennstoffe soll steigen. Viele Bürger*Innen ohne geeignete Alternativen würde das belasten.  Die Experten andererseits-  je nach Qualität ihrer Arbeit- sind entweder auf der ewigen Suche nach Antworten zu Fragen, die mit dem Klimawandel im Zusammenhang stehen oder suchen nach realistischen, klimafreundlichen Alternativangeboten.  Vor allem allerdings arbeiten sie meistens alleine und von ihren Ergebnissen nimmt die Politik wenig Notiz.  Diese Expertise fehlt der Politik. Andere Forscher, die direkt am Verhandlungstisch sitzen, zielen mitunter nur auf den Gewinn der Kraftwerksbetreiber ab.

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Bericht über den Besuch des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung

von Erja Steinmetz, Tosca Neumann, Selma Safak

Im Rahmen des Schülerkolleg-International im Schuljahr 2019/20 haben wir das vielschichtige Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) besucht. Paula Aschenbrenner und Lisa Murken, beide Mitglieder in der Arbeitsgruppe bezüglich Anpassung in Agrarsystemen, stellten uns den eigenen Werdegang, das PIK und die Themen und Ausarbeitungen ihrer Arbeitsgruppe vor.

Paula Aschenbrenner studierte Physik an der Universität in Leipzig sowie Umweltwissenschaften an der Universität in Kopenhagen und der Universität für Bodenkultur in Wien. Neben ihrer Arbeit am PIK leitet sie Seminare zu den Themen “Globales Lernen“, Diskriminierung und Klimagerechtigkeit.

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Kann Kapitalismus das Klima retten?

„Planet over profit“ – „Klima vor Profite“. Solche und ähnliche Forderungen sind Kerngedanken der FFF-Bewegung. Teile der Bewegung sehen im Kapitalismus den treibenden Motor zur Ausbeutung unseres Planeten und fordern „System change, NOT climate change“. Kann ein System, das auf dem Instinkt des Menschen baut, immer mehr haben zu wollen, der Klimakrise etwas entgegensetzen?

Im Rahmen unseres Berlin-Seminars des SKI 19/20 hatten wir die Gelegenheit, Jochen Wermuth und seine Vermögensverwaltung, Wermuth Asset Management, kennenzulernen. Wermuths Geschäftsmodell: nachhaltige Anlagestrategien, die nicht nur das Geld seiner Kunden mehren, sondern auch dem Planeten etwas Gutes tun – „Impact Investing“.

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Besuch bei Wermuth Asset Management GmbH

von Finia Thiede

Das Schülerkolleg International war für mich ein Schlüsselerlebnis, mich mit meinen Interessen in alltägliche Diskussionen noch mehr einzubringen und für meine Meinung einzustehen. In diesem Schlüsselerlebnis spielt auch der Besuch der Wermuth Asset Management GmbH eine wichtige Rolle. Während des Berlin-Seminars im November 2019 wurde uns die Möglichkeit geboten, eine sehr interessante und kontroverse Diskussion mit dem Investor zu führen. Uns Teilnehmer*innen wurde vor Augen geführt, wie ein solch erfolgreicher Karriereweg aussehen kann, denn Herr Wermuth hat sein Studium im Ausland absolviert und auch eine Zeit lang im Ausland gelebt und gearbeitet. Mir wurde bewiesen, dass deutlich mehr dazu gehört, als einfach nur Glück im Job zu haben.

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Die Place to B Awards – als Schülerkolleg Verantwortung übernehmen

Bei unserem Treffen des Schülerkollegs in Berlin trafen wir uns als Gruppe engagierter Jugendlicher und lernten von zahlreichen Experten viel über das Themenfeld ökologische Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Uns war es wichtig, dieses Wissen weiterzugeben und somit die Öffentlichkeit auf diese beiden sehr wichtigen Themenfelder aufmerksam zu machen und die Vorbilder der neuen Generation über diese Themen zu informieren.

Der Place to B Award

Wir, das Schülerkolleg, wohnten – das sollte mittlerweile jedem bekannt sein – in der alten Feuerwehrwache in Berlin. In Zimmern mit hohen Türen und zwei unterschiedlichen Farben: Rot oben und Blau unten. Aber das Spannendste war das große Gebäude gegenüber. Es ist das Haus, das so groß ist wie seine Schlagzeilen, das Themen so tiefgründig und sorgfältig auswählt. Wir befanden uns gegenüber vom Axel Springer Haus und wir waren uns zuvor an jenem schicksalhaften Tag nicht bewusst, welche Möglichkeiten uns dies eröffnen würde; uns jungen ambitionierten Jugendlichen in Berlin.

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Die Verkehrswende und Überlegungen zu einer nachhaltigeren Mobilität

Der Klimawandel und Möglichkeiten wie wir ihn noch verhindern – oder zumindest einschränken – können, waren die zentralen Themen unseres Berlin-Seminars. Die Frage, wie wir unsere Energie zukünftig emissionsfrei produzieren können, war deshalb von großer Bedeutung und wurde u.a. bei einem Besuch im Bundeswirtschaftsministerium besprochen.

Für besonders hitzige Diskussionen hat jedoch auch der Verkehrssektor gesorgt, insbesondere ob und wie stark der Staat mit Verboten eingreifen soll, z.B. bei Kurzstreckenflügen. Die Notwendigkeit einer Verkehrswende hin zu emissionsärmeren Verkehrsmitteln kann jedenfalls nicht geleugnet werden, auch weil im Verkehrssektor die Treibhausgasemissionen in Deutschland in den letzten Jahren sogar weiter anstiegen. Wie aber könnte eine nachhaltigere Mobilität aussehen?

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Flugverbotsschild- Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Der Weg zum klimafreundlichen Leben: Verbote, Steuern und Zertifikate

Von Judy Schubert, Dörthe Winkler und Jana Schröder

Was passiert, wenn junge Menschen aus den verschiedensten Regionen Deutschland mit unterschiedlichen Meinungen und politischen Interesse zusammenkommen? Diskussionen. Ob in der U-Bahn, beim Frühstück oder mitten in der Nacht, wir haben immer ein Thema gefunden, über das man gut diskutieren konnte. Denn jeder hatte seine ganz eigene Einstellung zu einem Thema. Obwohl unser diesjähriges Thema Klimawandel war, diskutierten wir auch über die verschiedenen Varianten der Demokratie und der Wirtschaft, aber auch über alltägliche Dinge. Doch bestimmte Themen standen des Öfteren zur Diskussion, nämlich einerseits ob Verbote ein Weg zur gerechten Klimapolitik sind, außerdem wie die CO2 Steuer gesehen wird und ob der Zertifikatehandel noch Zukunft hat. Zu diesen Schwerpunkten haben wir jedoch nicht nur in kleinen Gruppen diskutiert, sondern bekamen immer wieder Informationen und auch Haltungen mit aus den verschieden Unterhaltungen und Vorträgen, die wir in unserer Zeit in Berlin mitbekommen haben. So wollen wir folgend die drei Schwerpunkte aus verschiedenen Perspektiven betrachten.

Verbote

Dürfen wir verbieten oder lieber nicht?

Wenn man über den Klimawandel spricht, so wie wir es die vier Tage in Berlin getan haben, dann stellt man sich natürlich die Frage, wie man das Ganze verhindern oder wenigstens abschwächen kann, de facto Klimaschutz betreiben. Wo sich bei der Relevanz des Klimawandel noch fast alle einig waren, gehen die Meinungen in Bezug auf Klimaschutz weit auseinander – und besonders wenn es um Verbote geht. Im Unterschied zur Politik, wo Verbote fast ein Tabu Thema darstellen, diskutierten wir viel darüber.

Über Verbote redet man meistens nicht gern, denn alle wollen so viel Freiheit wie möglich haben und das heißt, dass sie theoretisch alles machen können. Fällt euch ein Verbot ein, dass das Gesetz ausdrücklich vorgibt und wörtlich als Verbot benennt? Ausgenommen der Straßenverkehrsordnung, fallen mir persönlich wenig Verbote ein, Pflichten jedoch schon. Man muss Steuern zahlen, man muss zur Schule gehen, man muss sich im Auto anschnallen. Verbote klingen eher so: du darfst nicht stehlen, du darfst nicht töten oder du darfst kein Cannabis konsumieren. Obwohl, dass nirgendwo so ausdrücklich steht, sondern eher die Konsequenzen unseres falschen Handelns bestraft werden.

Die meisten Verbote sind dafür da uns zu schützen und ein gesellschaftliches Zusammenleben zu sichern. Können wir also Verbote nutzen um den Klimaschutz besser umzusetzen? Dazu gibt es die unterschiedlichsten Ansichten. Die einen meinen man schützt mit Verboten unsere Erde und sichert ein Leben für zukünftige Generationen. Denn die Menschen handeln oft unbedacht und entscheiden sich so für die klimaunfreundliche Variante. Außerdem ist der Mensch ein Gewohnheitstier und will ungern seinen geregelten alltäglichen Ablauf ändern, also zum Beispiel 10 Minuten früher aufstehen um den Bus zu nehmen. Deshalb sollte man die Menschen dazu bringen moralisch richtige Entscheidungen zu treffen. Andererseits werden Verbote oft nicht als Lösung, sondern als hilfloser Ausweg gesehen. Wenn man keine andere Regulierungsart mehr kennt, dann verbietet man es halt – nehmen wir doch die einfachste Variante. Doch Verbote schaden oft der Wirtschaft, denn es wird aktiv in den Marktmechanismus eingegriffen, und sie verärgern Menschen, die ihre Freiheit behalten wollen.

Flugverbote – Ja? Nein? Oder vielleicht?

Die meisten Menschen in Deutschland sind schon einmal geflogen und die meisten wissen auch, dass es extrem klimaschädlich ist. Insbesondere Inlandsflüge werden sehr kritisch gesehen, doch sie haben auch viele Vorteile, sie sind ruhiger, schneller und zuverlässiger. Daran muss man bei der Deutschen Bahn noch sehr arbeiten. Letztendlich ist den meisten aber klar, dass Inlandsflüge sehr gut vermeidbar sind. Doch das heißt noch lange nicht für alle, dass man sie verbieten sollte. Ein häufiger Vorschlag ist die stärkere Besteuerung oder Einbeziehung in den CO2 Zertifikatehandel und damit die Beeinflussung des Bürgers, eher die Bahn oder den Bus zu nehmen. Doch auch direkte Verbote oder Teilverbote standen zur Debatte. Dabei hat jeder seinen eigenen Standpunkt, so wie es in der realen politischen Welt auch ist.

Der Zertifikatehandel

Die Idee des Zertifikatehandels besteht darin, dass ein Staat oder Unternehmen Zertifikate kauft oder verkauft, die einen bestimmten Ausstoß von CO2 erlauben. Dieser Ansatz führte zu ganz kontroversen Haltungen innerhalb unser SKI Gruppe, für manche lag in einem solchen System die einzige Möglichkeit, effektiv und für die Wirtschaft verträglich CO2 einzusparen: Kein Unternehmen wird so in einer zu starken Weise bevormundet und der freie Markt kann weiterhin bestehen. Trotzdem hat der Handel mit Zertifikaten einen „Deckel“, es kann insgesamt also nur ein festgelegter Betrag an CO2 emittiert werden. Bloß die Frage, wie diese feste Summe aufgeteilt werden kann, bleibt offen und wird durch An- oder Verkauf geregelt. Wie wir im Wirtschaftsministerium erfuhren, steigt der Preis für die Zertifikate stetig. Wenn dieses Preiswachstum anhält, wird ein Kohleausstieg schon vor 2038 stattfinden, weil die Kohlekraftwerkebetreiber sich die Kosten für die Zertifikate einfach nicht mehr leisten können.

Andere sahen darin überhaupt keine Lösung für unser aktuelles Problem des Klimawandels. Der Zertifikatehandel existiert bereits seit mehreren Jahren und noch hat sich an unserem Verhalten nicht viel geändert. Wissenschaftlerinnen vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung erzählten uns, dass das System bisher einfach fast nicht funktioniert hat, obwohl es so eine lange Anlaufzeit gab. Ein weiteres Problem dabei ist, dass in diesem Handel bisher überhaupt nur 45% unseres gesamten CO2-Ausstoßes einbegriffen ist und das das System dementsprechend nicht der Wirklichkeit entspricht.

Für manche aus unserer Gruppe ist es auch bizarr, sich überhaupt das „Recht“ auf Umweltverschmutzung „kaufen“ zu können.

Der Zertifikatehandel kann in dem Maße, in dem er zurzeit angewendet wird, nur bedingt genutzt werden. Für einen sinnvollen Zertifikathandel ist es unerlässlich, dieses System international einzuführen, da sonst beispielsweise der Treibhausgas-Ausstoß einer Flugreise von Berlin nach New York überhaupt nicht eingerechnet wird, da jeder Staat unterschiedliche Ansätze zur CO2 Reduzierung hat. Wenn jedoch der Emissionshandel verschärft wird, können für die Unternehmen ökonomische Anreize entstehen, das Klima zu „schonen“, was die Verbraucher aber nicht einschränken wird. Dies ist zwar für unsere Wirtschaft ein positiver Aspekt, jedoch wird nicht auf eine Änderung in allen Bereichen gesetzt. Von einer CO2 Steuer wäre jeder Bürger betroffen und wird dazu angeregt, sein Verhalten ins Klimafreundliche zu verändern.

CO2-Steuer

Die Klimakriese bedroht durch den Temperaturanstieg und zunehmende Wetterextreme wie Dürren oder Überschwemmungen unseren Planeten mit den darauf lebenden Pflanzen, Tieren und uns Menschen. Wir müssen schnellstmöglich unseren Treibhausgasausstoß senken, damit uns nicht noch mehr Folgen wie Artenverlust, Massensterben oder Hunger drohen. 

Eine CO2-Steuer kann eine Lösung dafür sein. Denn sie würde Handlungen und Produkte, die viel Treibhausgase ausstoßen, teurer machen als andere. Somit würden sich die Käufer*innen für das Produkt entscheiden, das weniger Treibhausgase ausstößt, um so Geld zu sparen und nebenbei dem Klima etwas Gutes zu tun. Das durch die Steuer eingenommene Geld könnte zu Teilen in klimafreundliche Projekte investiert oder zu gleichen Anteilen an alle zurückgezahlt werden. Wenn die CO2-Steuer hoch genug ist, könnte dadurch der CO2-Ausstoß ganzer Ländern signifikant sinken und einen effizienten Beitrag zur Einhaltung des 2°-Zieles leisten. 

Klingt nach einer guten Lösung, oder? So einfach ist es leider doch nicht. Denn nur ein Preis für das CO2, der hoch genug ist, würde zu dementsprechenden Kaufentscheidungen führen und so für einen geringeren CO2-Ausstoß sorgen. Zudem ist es in Deutschland derzeit nicht erlaubt, eine CO2-Steuer in allen Bereichen einzuführen. Es wurde somit in Deutschland ein CO2 -Preis von 25 Euro pro Tonne ab 2021 in den Bereichen Wärme und Verkehr eingeführt, der jedoch nicht genug ist um das Verhalten wirklich zu ändern. Die Höhe einer CO2-Steuer müsste laut Umweltbundesamt bei 180 Euro pro Tonne CO2 liegen, um die Folgen des Klimawandels abzudecken und die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Zudem sagen einige Stimmen, dass der CO2-Preis zwar klimafreundlich, aber nicht sozialverträglich sei. Denn reichere Menschen müssten ihr Verhalten schlichtweg nicht ändern, weil sie genügend Geld für die zusätzlichen Steuern hätten, während arme Menschen zu Änderungen gezwungen wären und teils keine günstigen und CO2-armen Alternativen hätten, was zu noch mehr Armut führen würde. Jedoch gibt es dafür bereits Lösungsansätze, etwa eine Rückzahlung des Geldes an alle Menschen zu gleichen Teilen. 

Jeder dieser Lösungsvorschläge hat seine Vor- und Nachteile und es gibt sicherlich keinen Weg, der jeden einzelnen unserer Gesellschaft zufrieden stellen wird. Hier kollidieren der Gedanke unserer Demokratie und die Notwendigkeit zu ausreichendem Klimaschutz. Wahrscheinlich müssen alle drei Aspekte, also Verbote, der Zertifikatehandel und eine CO2 Steuer miteinander verbunden und zu einem Konzept verarbeitet werden, das effektiv versucht, alle Belange zu berücksichtigen.

Zwischen Innovation und Vorsicht – Europas Umgang mit der Künstlichen Intelligenz

von Freyja Kurzweg, Rashidah Hassen und Catrina Needham

Das Thema, mit dem wir uns beschäftigten, ist in vielen Dystopien zu finden. Es fasziniert uns und lässt uns gleichzeitig einen Schauer über den Rücken laufen: die Künstliche Intelligenz.

Die Idee ist bekannt: das Automatisieren des Lernverhaltens einer Maschine oder eines Programms. Doch sofort kommt das Bild eines hyperintelligenten, autonomen Roboters auf, der sich gegen die Menschheit verschwört und sie mit ihren eigenen Waffen schlägt.

Vielleicht macht die Vorstellung uns Angst, nicht mehr die selbst ernannte Krone der Schöpfung zu sein, das intelligenteste (Lebe)Wesen von allen, sondern der unschlagbaren Intelligenz einer perfekten Maschine Platz machen zu müssen. Oder uns besorgt der große Makel der fehlenden Empathie eines Roboters. Vielleicht sind wir Menschen momentan technisch einfach so weit, dass uns die vielen Möglichkeiten erschrecken. „Irgendwann ersetzen uns die Roboter“ ist eine häufige Behauptung geworden. Und während die Vorstellung einer derart meisterhaften Maschine die Herzen von Wissenschaftlern sicherlich schneller schlagen lässt, ist die Reaktion auf diese Aussage meistens nur ein trauriges Nicken. Vielleicht ist dies ja unser Ikarus-Moment. Vielleicht fliegen wir zu hoch, zu nah an der Sonne?

Wenn wir uns derart übertreffende Maschinen schaffen, dann machen wir uns dabei doch Stück für Stück selbst überflüssig. Der Mensch ist ja bekannterweise eine häufige Sicherheitslücke, also sollte man ihn ersetzen – immerhin ist das oberste Ziel unserer Wirtschaft der Gewinn. Wer braucht einen Führerschein, wenn alle Autos autonom fahren? Wer braucht einen Arbeitsplatz, wenn ein Roboter die Arbeit besser und sicherer ausführt?

Wir haben uns also intensiv mit der künstlichen Intelligenz beschäftigt und möchten Sie mitnehmen auf eine Reise in die unendlichen Möglichkeiten moderner Technik. Am Ende können Sie Ihre eigenen Antworten finden auf die oben genannten Fragen oder aber Ihnen kommt eine besonders gute Idee für eine Dystopie!

Wie jeder Innovation wird künstlicher Intelligenz mit Misstrauen begegnet. Die Angst, dass Arbeitsplätze verloren gehen, steht der Entstehung neuer Berufsfelder gegenüber. Bereits jetzt kann künstliche Intelligenzen durch lernfähige Algorithmen Routineaufgaben übernehmen, wodurch eintönige, aber auch gefährliche Tätigkeiten nicht mehr von Menschen übernommen werden müssten. Stattdessen ist dadurch die menschliche Arbeitskraft in anderen Branchen von Nutzen, in denen komplexes und kreatives Denken gefordert ist.

Ein anderes Risiko für den heutigen Umgang mit intelligenten künstlichen Systemen sind die dabei gesammelten Nutzerdaten, an denen ein großes Interesse besteht. Wir müssen uns im Klaren sein, was wir von uns preisgeben wollen für den Komfort, zum Beispiel alles im „smart home“ mit der Stimme zu steuern.

Die meisten negativen Auffassungen zu künstlicher Intelligenz entstehen durch ein geringes Verständnis an dieser komplizierten Technologie, auch wenn Kritik sehr wohl berechtigt ist. Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit künstlicher Intelligenz ist also sehr wichtig, sei es mit Siri, Alexa oder dem Google Übersetzer.

Die EU Kommission glaubt an die Vorteile der künstlicher Intelligenz und wünscht sich mehr Verbreitung und Akzeptanz für ihren Gebrauch. Deshalb hat sie eine Expertengruppe mit der Entwicklung von ethischen Leitlinien zum Einsatz von KI beauftragt. Die Empfehlungen sind Teil der europäischen KI Strategie, welche Europa wettbewerbsfähig mit den USA und China im Bereich Innovation machen soll.
An oberster Stelle steht die Vertrauenswürdigkeit der Systeme, wodurch sich Europa stark von seinen Konkurrenten unterscheidet. Diese Forderung soll durch menschliche Kontrolle, technische Stabilität, Sicherheit, Transparenz und Überprüfbarkeit gewährleistet werden. Des Weiteren sollen die Systeme niemanden diskriminieren und die gesellschaftliche Stabilität wahren. Auch der Schutz der Privatsphäre wird in den Leitlinien berücksichtigt.
Dieses Papier, welches am 8. April 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist allerding noch nicht rechtskräftig. Zuvor soll es noch einem Praxistest unterzogen und angepasst werden. Außerdem besteht die grundlegende Frage, ob die Industrie sich selbst regulieren soll oder ob dies nicht eher eine Aufgabe der Politik ist.
Dementsprechend fällt auch die Kritik an der jetzigen Ethik-Richtlinie aus. Während Wirtschaftsvertreter*innen vor einer zu hohen Einschränkung des Innovationspotenzials warnen, kritisieren Professoren und Verbraucherschützer die Unverbindlichkeit der Leitlinie und die Dominanz von Wirtschaftsvertretern im 52-köpfigen Expert*innenrat. Sie fordern eine Übernahme in die Gesetzgebung, um die Einhaltung der Richtlinien zu gewährleisten.

Ob stark reguliert oder nicht, eins ist sicher: Unsere Zukunft ist untrennbar mit der künstlichen Intelligenz verbunden.

Technologie und Kunst – ein Zusammenspiel des digitalen Zeitalters

von Lucas Bretschneider, Lucas Schmutz, Daniel Rupp und Rasmus Kumlehn

Im Rahmen des Schülerkollegs International 2018/2019 haben wir in Brüssel Ralph Dum von der Generaldirektion Kommunikation, Inhalte und Technologien sowie den Künstler René Sultra kennengelernt, die sich mit Digitalisierung und Kunst beschäftigen. Unter digitaler Kunst verstanden sie Kunst, welche mit dem Computer erzeugt wird und besonders Algorithmen genutzt werden, um Muster, Kontraste und Farbflächen zu erschaffen. Während des Workshops wurden wir in diese Thematik eingeführt und uns verschiedene Projekte vorgestellt. Als erstes sahen wir eine Installation aus verschiedenen LEDs und waren beeindruckt von den verschiedenen Farbeindrücken, die wir daraus gewinnen konnten. Außerdem sahen wir verschiedene am Computer konzeptionierte Drucke, die unter unterschiedlichen Lichteinflüssen und bei unterschiedlichen Bewegungen besondere Muster und Farbstrukturen erkennen ließen.

In der Folge stand vor allem die Frage im Raum, was Kunst in Prozessen des technologischen Fortschritts leisten kann, welche Aufgabe ihr in einer sich fortschreitend und schnell entwickelnden Gesellschaft zukommt. Den Referenten zufolge eine sehr große: Die Kunst ist es nämlich, die Prozesse zu kritisieren und neuartige Perspektiven auf bestehende und neue Phänomene zu eröffnen Dazu zeigten sie uns verschiedene Kunstwerke, die Entwicklungen des digitalen Zeitalter mal kritisch und mal humoristisch in den Blick genommen haben.

Durch diese Beispiele wurde uns deutlich: die Verbindung zwischen „Technology and Art“ wird in der Zukunft der Kunst sicherlich eine große Rolle spielen. Genauso wie in vielen anderen Bereichen bringt die Digitalisierung auch in der Kunst neue Möglichkeiten und Ideen zum Vorschein. Zugleich kann Kunst immer wieder Kritik üben, ohne zu belehren, und Dinge ausdrücken, die andernfalls womöglich nicht zur Sprache gekommen wären.

Workshop von „Politik, wir müssen reden“

von Hanna Smedseng, Leon Bartle, Sonja Thalhofer, Kim Nguyen und Lydia Wörlein

Am zweiten Tag unseres Brüssel-Seminars ging es für uns zum Workshop von „Politik, wir müssen reden“ in die hessische Landesvertretung.
Nachdem wir aufgrund des schlechten Wetters völlig durchnässt angekommen waren, wurden wie zuerst von Mitarbeiter*innen der Landesvertretung begrüßt und durften ihnen unsere Fragen stellen.
Dann ging es für uns an das Vorstellen: Wir hatten alle im Vorfeld eine Selbstbeschreibung als Tweet (<140 Zeichen) formuliert, diese galt es nun, der richtigen Person zuzuordnen. Die Zuordnung gestaltete sich mal leichter, mal schwieriger, am Ende hatten wir jedoch alle etwas Neues über einander gelernt und sehr viel gelacht.

Nun ging es an das Inhaltliche: Wir hatten uns im Vorfeld Artikel über Social Media und Politik durchgelesen. Auf deren Basis und mit neuen Gedankenanstößen haben wir in Kleingruppen verschiedene Themen wie „angemessene Sprache“ oder „angemessene Medien“ diskutiert.

Obwohl wir alle ähnlich alt und „digital natives“ sind, haben sich unsere Meinungen zum Gebrauch von (Sozialen) Medien sehr unterschieden. Bei einigen Themen konnten wir relativ schnell Einigungen erzielen, bei anderen dauerten die Diskussionen bis in den nächsten Tag hinein. Trotzdem konnten wir am Ende der Diskussionsrunden viele Ergebnisse zu unseren Aufgabenthemen vorstellen, und es ging im Programm weiter.

Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils mit Mitarbeiter*innen der Büros verschiedener Europaabgeordneter sprechen und diese zur dessen Social Media Präsens beraten würden. Angeleitet/Moderiert wurden die Gruppen von jeweils einer Person des PolKom Teams.
Begonnen wurde mit einer Recherche, in der wir uns in den Gruppen über die Social Media Präsenz der/der Europaabgeordneten informierten. Dies gelang uns durch Smartphones und unsere Erfahrungen mit diversen Social Media Plattformen recht schnell. Auch hier wurde allerdings wieder deutlich, dass wir alle Social Media unterschiedlich nutzen: ein klarer Vorteil für unsere Aufgabe, da wir gemeinsam alle Plattformen abdecken konnten.
Unsere Ergebnisse haben wir kurz darauf in den Gruppen präsentiert und diskutiert, dann ging es schon mit vielen Vorschlägen im Gepäck in Richtung Europäisches Parlament.

Wir hatten Präsentationen mit Lob, Kritik und Anregungen erstellt und gingen diese mit den Mitarbeiter*innen der Büros der Abgeordneten durch. Persönlich hat es uns überrascht, wie ernst unsere Vorschläge genommen wurden, da wir alle ja „nur“ Schüler*innen waren. Es wurde aber absolut akzeptiert, dass Social Media nun mal ein Bereich ist, mit dem wir uns sehr gut auskennen.

Nach dem intensiven Gespräch durften wir uns noch das Parlament näher anschauen. Vom Büro der Abgeordneten bis zu Sitzungssälen mit Namensschildern für Großbritannien, es war ein großartiges jedoch vermutlich einmaliges Erlebnis.

Brüssel: Hauptstadt der Europäischen Union… und der Armut

von Isolde Sellin

„Wo der Reichtum regiert, ist die Armut zu Haus.“
– Horst Bulla (dt. Dichter und Autor, *1958)

In jeder großen Stadt gehören Obdachlose und Bettler zum Stadtbild – so auch in Brüssel. Doch hier sticht der Gegensatz noch schmerzlicher ins Auge. Es ist der Gegensatz, zwischen der EU, die über Digitalisierung, Urheberrechtsreformen oder Klimawandel diskutiert, und den Menschen in Armut, die weit weg von diesen Themen leben und denen es weniger um ein Leben in einer digitaleren Welt, sondern vielmehr um wenigstens irgendein Leben geht. Der Gegensatz, den man sieht, wenn man die ganz eigene, abgeschirmte Welt des EU-Viertels verlässt und hinein geht in die wirkliche Welt.

Etwa 2000 Menschen leben in Brüssel auf der Straße, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich aber wesentlich höher.
Betrachtet man die Anzahl der Menschen in präkeren Wohnungsverhältnissen, also solche, die keinen festen Wohnsitz haben, von einer Notunterkunft in die nächste ziehen und zwischen der Straße und temporären Unterkünften pendeln, wird von einer Zahl von 4100 Menschen gesprochen, auch hier ist der Spielraum nach oben offen. Unter den Obdachlosen und Bettlern befinden sich unter anderem auch viele Menschen aus Polen. Etwa 70.000 sind wohnhaft in Brüssel gemeldet. Sie erhoffen sich dort ein besseres Leben, da sie oft aus ärmeren Regionen Polens stammen, doch Arbeitsunfälle oder ähnliches, in denen Sozialversicherungen so nötig sind, diese aber fehlen, lassen ihre Zukunftspläne oft scheitern. Die Bekämpfung der Obdachlosigkeit ist in der EU Aufgabe der Länder, sie könnte lediglich koordinierend wirken. Im Jahr 2011 kamen Diskussionen zur Obdachlosigkeit auf – damals setzte sich das Parlament in Brüssel das Ziel, dass bis 2015 niemand mehr auf der Straße leben solle. Das ist jetzt vier Jahre her – auch im Jahr 2019 leben so viele Menschen noch auf der Straße, wahrscheinlich noch viel mehr als damals, da die Zahl stetig wächst.

Ob diese Menschen wohl ihre Stimme am 26. Mai abgeben haben? Für welches Europa sollen sie stimmen? Europa ist für so viele Menschen nicht greifbar. In hohen Bürohäusern, die von Sicherheitsdiensten bewacht sind, werden Diskussionen geführt und Entscheidungen getroffen. Einige von ihnen bewirken etwas, und seien es auch nur Demonstrationen gegen die Urheberrechtsreform. Andere Abstimmungen über neue Gesetze sind den meisten EU-Bürger*innen zu abstrakt, um sie mit ihrem Alltag in Verbindung zu bringen. Doch es heißt zu entscheiden, in welcher EU wir leben möchten. Ursprünglich sollte sie Frieden bringen, in dem Sinne hat sie ihren Zweck erfüllt. Doch die Entscheidungen, die im Moment getroffen werden, die helfen den Menschen, die abgehängt sind, nicht. Über den digitalisierten Arbeitsmarkt brauchen diese Menschen nicht nachzudenken, da sie schon von dem ganz normalen Arbeitsmarkt ausgeschlossen wurden. Die EU ist besorgt, Menschen durch die Digitalisierung abzuhängen – doch sollte sie nicht an anderer Stelle anfangen? Das kleine Abbild, das Brüssel liefert, zeigt nur ein Ausschnitt der EU, ist aber sicher sinnbildlich für viele andere Städte. Am 26. Mai wird gewählt – ob sich für die Abgehängten der Europäischen Union etwas ändert ist fraglich, aber nicht unmöglich. Am 26. Mai hat jede*r die Chance zu entscheiden, welche Zukunft der EU bevorstehen soll. Ihr steht viel Arbeit bevor – Arbeit für eine Europäische Union, in der jede*r ein lebenswertes Leben führen kann.

Medien in der Europäischen Union

von Maximilian Märken, Hannah Gräff & Anonym

Der Einfluss der Medien auf die öffentliche Wahrnehmung ist enorm; nicht umsonst werden sie auch als die 4. Gewalt bezeichnet. Es ist daher wichtig, dass die Medien objektiv berichten. In Sachen Europa gab es lange Zeit zu wenig Berichterstattung, was sich vor allem daran zeigt, dass die meiste Menschen das Gefühl haben, in der EU würde nichts passieren, wobei in der Realität jede Menge passiert ist. Nach meinem subjektiven Gefühl ist das in letzter Zeit besser geworden, auch wenn trotzdem noch zu wenig berichtet wird. Die Brüsseler Journalisten hingegen hatten den Eindruck, dass enorm viel zum Thema Europa bzw. EU produziert wird und sie schienen auch sehr engagiert zu sein. Es gibt immer wieder die Forderung nach der Abschaffung der „Öffentlich-Rechtlichen“, doch ein Blick auf die USA zeigt, dass ohne sie die Interessen von Konzernen einen sehr großen – manche sagen zu großen, demokratiegefährdenden – Einfluss auf die Medienlandschaft nehmen. Deshalb, also vor allem wegen der relativen Neutralität, sollten die Öffentlich-Rechtlichen Sendenanstalten nicht abgeschafft werden. Dies wurde auch bei unserem Besuch im ARD-Studio Brüssel und der damit einhergehenden Gesprächsrunde mit der WDR/NDR-Hörfunk-Korrespondentin Astrid Corall deutlich. Astrid Corall arbeitet eigentlich für den NDR als Rundfunkkorrespondentin, momentan aber für begrenzte Zeit im ARD Studio Brüssel.

Sie lud uns in einen der großen Konferenzsäle zu einer gemeinsamen Gesprächsrunde ein.

Für sie war es wichtig, von uns zu erfahren, wie und ob wir Radio hören. Das Radio, so stellen es natürlich auch die fest, die für uns Radio machen, wird zunehmend zu einem passiv wahrgenommenen Medium. Im Gegensatz zu audiovisuellen Medien wie dem Fernsehen, die aktiv und bewusst wahrgenommen werden, hört man Radio eher nebenbei und der Musik wegen. Dies beschäftigt natürlich auch Radiomoderatoren, da sie selbstverständlich mit ihren Sendungen und Beiträgen zu Recht wahrgenommen werden wollen.

Dadurch kommt zwangsläufig die Frage auf, wie lang ein politischer Beitrag sein sollte, sodass er noch gehört wird. Im Vergleich zu normalen Nachrichtenbeiträgen im Fernsehen, die eine Normlänge von 90 Sekunden haben sollten, ist es sehr schwierig, koomplexere politische Inhalte und Debatten auf dieses kurze Zeitformat herunterzubremsen.

Auch in unserer Gruppe ließ sich keine eindeutige Antwort finden. Während einige sich auch noch 20-minütige Beiträge anhören würden, schalten andere schon ab, wenn ein Beitrag an die fünf Minuten geht. Es zeigt sich: Ein Idealmaß gibt es nicht. Trotzdem versuchen die Korrespondenten in Brüssel es zu schaffen, möglichst viele Zuhörer mit interessanten und informativen Beiträgen aus dem Herzen der Europäischen Union zu erreichen.

Doch wir hatten auch einige Fragen an Astrid Corall: Wie schafft man zum Beispiel den Spagat zwischen Familie und Job, wenn man „nur“ für ein paar Jahre in Brüssel und danach wieder zu Hause arbeitet?

Und wie kommen eigentlich Reporter in die Institutionen der EU? Marschieren sie einfach so an den Sicherheitskontrollen vorbei? Wie viele wichtige Politiker trifft man eigentlich?

Insgesamt zeigte sich jedoch schnell, dass die politisch-journalistische Arbeit in Brüssel hochspannend ist und viele Möglichkeiten gibt, Brüssel noch anders zu erleben.

Nach der Gesprächsrunde zeigte Frau Corall uns zunächst das Radiostudio der ARDin Brüssel, da sie dort hauptsächlich arbeitet. Wir durften uns zunächst die Technik, die für die Aufnahme der Beiträge erforderlich ist, ansehen. Danach ging es aber dann auch in die Aufnahmekabine. Frau Corall schaltete sogar die Mikrofone für uns an und dann wollte selbstverständlich jeder einmal sich selbst im Kopfhörer hören. Daraufhin machten wir uns auf den Weg zur Schnitttechnik, dort arbeiteten gerade zwei von Astrid Coralls Kolleginnen an Clips für die Nachrichten am Abend und für das Online-Angebot der ARD. Nach dem alle in dem relativ kleinen Raum Platz gefunden hatten, erklärten diese uns, dass das Schneiden eines Clips aufwändiger sei, als die meisten meinen. An einem mehrminütigen Clip würden sie manchmal mehrere Stunden arbeiten. Die Technik hatte es einigen besonders angetan. Als alle Fragen dazu geklärt waren, stellte sich heraus, dass eine der Kolleginnen gerade für den Twitter-Account der Tagesthemen verantwortlich war. Prompt wurde also noch ein Bild dafür gemacht. Nun ging es zu dem Ort, auf den sich alle wohl am meisten gefreut hatten: das Fernsehstudio. Nach einem kurzen Blick in die Aufnahmetechnik brachte Frau Corall uns in das “richtige“ Fernsehstudio. Dort durften wir uns wie die “echten“ Korrespondenten vor den Greenscreen stellen und Bilder machen. Nachdem alle Bilder gemacht hatten mussten wir auch schon wieder aufbrechen. Zusammengefasst war der Besuch im ARD-Studio Brüssel gelungen und hat allen viel Spaß gemacht.

Neue Wege gehen und alte hinter sich lassen

von Lydia Lauer

Wenn ich eines beim Schülerkolleg gelernt habe, dann ist es, dass man seine Meinung auch ändern kann. Noch nie in meinem Leben habe ich so rege Diskussionen geführt wie bei den Treffen des Schülerkollegs. Man muss schon sagen, dass zwar Menschen mit den gleichen Interessen zusammen kommen, aber keinesfalls mit den gleichen Meinungen. Zeitweise glaubte man sogar, man säße nicht in einem Restaurant mit einer Gruppe Jugendlicher zwischen 15 und 18 Jahren, sondern mitten in einem heißen Debattierwettbewerb. Genau das macht das Schülerkolleg aus: Verschiedene Menschen aus verschiedenen Städten und mit verschiedenen Grundeinstellungen zusammen über ein ganz bestimmtes Thema der Welt diskutieren lassen. So etwas kann natürlich auch schief gehen, aber man lernt auch viel dazu. Zuhören und sich selbst kundzutun zu allererst.

In einer Welt wie heute, in der es immer mehr junge Menschen gibt, die sich für Politik und die großen Probleme der Welt interessieren, muss man jungen Menschen eine Stimme geben oder zumindest die Möglichkeit, sichgegenseitig auszutauschen.

Genau das versucht das Schülerkolleg International. Als ich mich bewarb, war mir nicht klar, wie sehr es mir helfen würde über den Tellerrand hinauszuschauen. Andere Meinungen und Blickwinkel sind bei der Klärung von solch wichtigen Fragen überaus notwendig.

Das SKI gibt jungen Menschen eine Stimme. Bietet ihnen die Möglichkeit ihre Ideen auszuarbeiten und auszubauen um sie umsetzen zu können.

Das SKI fördert die junge Generation, sich stark zu machen für ihre Zukunft. Jugendliche sollen lernen, ihre Ideen zu verwirklichen.

Das SKI inspiriert junge Menschen, ihre Talente auszunutzen und sich weiterzubilden. Man gibt uns eine Möglichkeit gehört zu werden und uns, auch im Ausland, für unsere Werte stark zu machen.

Man lernt andere Menschen auf der gleichen Wellenlänge kennen, schließt Freundschaften, knüpft Kontakte und vor allem eröffnet das SKI die Chance über sich hinaus zu wachsen.

Danke, SKI!

Internet of Things

von Anonym

Seitdem Kevin Ashton vom MIT 1999 den Begriff „Internet of Things“ (IoT), auf Deutsch „Internet der Dinge“ (IdD), etabliert hat, ist er in aller Munde und wurde vor Kurzem von der Politik mit der „Industrie 4.0“ aufgegriffen.

Aber: Was ist dieses schleierhafte „Internet of Things“ und was bedeutet es für uns?

Der Begriff „Internet of Things“ beschreibt Systeme und Strukturen, die Code und physikalische Welt durch Sensoren verbinden. Ziel des Internets der Dinge ist es, die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt langsam vollständig aufzulösen. So soll jeder reale Gegenstand als Teil des Internet of Things in der Lage sein soll, seine Zustandsinformationen laufend im Internet zur Verfügung zu stellen. Vorstellbar wäre zum Beipiel ein Kühlschrank, der seinen Besitzer sofort informiert, sobald bestimmte Lebensmittel fehlen. Unzählige Wissenschaftler arbeiten an der Umsetzung Ashtons Vision eines „allgegenwärtigen Computereinsatzes”. So entsteht eine globale Infrastruktur. Das klingt erstmal sehr abstrakt, aber wenn man darüber nachdenkt, ist das IoT schon lange in unseren Alltag integriert.

Das fängt mittlerweile schon in vielen Haushalten an, die vom Smart Home profitieren. Per App kann man die Beheizung, die Beleuchtung, die Rollläden und mehr steuern. Schon weitaus länger gibt es Alarmanlagen, die dem Schutz vor Einbrechern unter anderem mithilfe von Bewegungssensoren dienen.

Jedoch spielt das IoT in noch privateren Bereichen unseres Lebens eine Rolle. Vielleicht hast ja auch du einen Fitnesstracker oder eine Smartwatch um dein Handgelenk geschnallt. Diese Wearables werden genutzt, um beispielsweise die Herzfrequenz, die Anzahl deiner Schritte oder das Schlafverhalten zu messen.

Was früher ungreifbarer Futurismus war, ist heute schon Realität: Selbstfahrende Automobile, die in den USA schon die Straßen befahren, ohne dass man sie selbst steuern muss. Das übernimmt die Software mithilfe von Sensoren am Auto. In Deutschland wird es noch eine Weile dauern bis autonome Fahrzeuge in den Markt einsteigen, aber auch hier hat das Internet der Dinge schon lange im Verkehr Gestalt angenommen. Wer ein neues Modell fährt, wird schon in den Genuss gekommen sein, das Schloss seines Wagens ferngesteuert zu öffnen. Wenn man fahrlässig fährt, wird man vom Assistenten gewarnt, und wenn man dann sicher einparken will, wird einem vom Einparkassistenten dabei geholfen. Keiner muss mehr aussteigen und dem Fahrer zeigen, wie viel Platz er noch hat.

Das Internet of Things verbessert in vielen Hinsichten unsere Lebensqualität.

Wirklich interessant wird es aber, wenn man nicht die Konsumenten, sondern die Industrie anschaut, denn das Internet of Things hat branchenübergreifend einen Einfluss auf Wirtschaft und Industrie.
Beim Einsatz in der Industrie werden die Geräte mit intelligenten Sensoren ausgestattet und werden untereinander vernetzt mit dem Ziel, Abläufe in der Produktion und Fertigung besser zu planen und kosten- und zeiteffizienter zu gestalten.

Arbeiteten früher Maschinen stumpf vor sich hin, so sind heute ganze Fabriken von vorne bis hinten vernetzt. Das erleichtert nicht nur die Steuerung und Überwachung ganzer Fertigungsstraßen; möglich sind auch, dank flexibler Robotik und 3D-Druck, schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Produkten bis hin zu individualisierten Waren in Form von kleinen Serien oder Einzelstücken. Durch reibungslose Just-in-time-Herstellung schrumpfen Lager. Die smarte Produktion, auch M2M-Kommunikation genannt, unterstützt das komplette Supply Chain Management, inklusive der Lieferantenauswahl.

Das Internet der Dinge automatisiert Abläufe, sichert Nachhaltigkeit durch enge Vernetzung innerhalb des Ökosystems, verbessert Mensch-Maschine-Interaktionen und dient der Absicherung von Unfällen bzw. Ausfällen.

Das Projekt „Industrie 4.0“ der Bundesregierung möchte diese Entwicklung fördern und erreichen, dass die vierte industrielle Revolution mithilfe des IoTs auf Basis von Cyber-Physical-Systemen erfolgt.

Diese Vernetzung folgt der:
1. Mechanisierung Ende des 18. Jahrhunderts mit Hilfe von Wasser- und Dampfkraft
2. Elektrifizierung Ende des 19. Jahrhunderts, die der arbeitsteiligen Massenfertigung u.A. mit Fließbändern dient
3. Automatisierung Anfang der 1970er durch Einsatz von Elektronik und IT
und soll für einen ähnlichen Wirtschaftsboom sorgen.

Obwohl dies toll klingen mag, denke ich, dass diese Idee auf dem grundlegenden Fehler basiert, anzunehmen, dass ein hochkomplexes, soziales System wie eine Fabrik von Algorithmen gesteuert werden kann. Jedoch bin ich der Auffassung, dass das Internet of Things viele gute Aspekte birgt, wenn es richtig genutzt wird.